„Die Kosten der geplanten LNG-Terminals in Deutschland sind um ein Vielfaches höher als bisher bekannt“, behauptete die Deutsche Umwelthilfe (DUH) am vergangenen Donnerstag, 12. November, und verwies auf  eigene Recherchen und die Berichterstattung der Wochenzeitung Die ZEIT vom selben Tag.

"...Die Kosten der geplanten LNG-Terminals in Deutschland sind um ein Vielfaches höher als ...!!!"
“…Die Kosten der geplanten LNG-Terminals in Deutschland sind um ein Vielfaches höher als …!!!”

Für den Anschluss der Anlagen für fossiles Flüssigerdgas müssen demnach nicht nur neue Anschlussleitungen gebaut, sondern auch die Leistungsfähigkeit des Gasleitungsnetzes erweitert werden, teils bis in die Mitte Deutschlands hinein. Die Kosten dafür belaufen sich, laut DUH, auf rund 800 Millionen Euro. Die Politik hatte bisher lediglich Kosten von 134 Millionen Euro für den Bau der direkten Anschlussleitungen eingeräumt. Diese Kosten betragen nach aktuellen Schätzungen jedoch tatsächlich rund 200 Millionen Euro. Hinzu kommen laut aktuellem Entwurf des Netzentwicklungsplan Gas außerdem circa 600 Millionen Euro für die Ertüchtigung des Gasleitungsnetzes zum Weitertransport des Gases.

All diese Kosten würden nicht von den Investoren getragen, sondern über den Gaspreis auf die Gaskundinnen und -kunden umgelegt werden müssen. Die DUH kritisiert nicht nur, dass der zuständige Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die wahren Kosten der Terminals systematisch verheimlicht. Verbraucherinnen und Verbraucher würden darüber hinaus  für den  Import von umweltschädlichem Fracking-Gas zur Kasse gebeten.

 „Unsere Recherchen enthüllen eine perfide Taktik der Befürworter von Fracking-Gas, ein handfester

"...die wahren Kosten der Terminals systematisch verheimlicht...?!" Merkel, Altmaier und Kanzleramtschef Helge Braun ;  Bild Guido Bergmann, bundesrg
“…die wahren Kosten der Terminals systematisch verheimlicht…?!” Merkel, Altmaier und Kanzleramtschef Helge Braun ; Bild Guido Bergmann, bundesrg

Skandal“, konstatiert Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH. Und er fordert:  „Bundes- und Landespolitik müssen umgehend die direkte und indirekte Subventionierung der Terminals stoppen.“ Aus Sicht der DUH sind neue fossile Gasprojekte wie LNG-Terminals nicht mit den Klimazielen vereinbar.
Wie ist die DUH auf die wahren Kosten der LNG- Projekte gestoßen?: Die bisher verheimlichten Kosten gehen aus dem Entwurf des Netzentwicklungsplan Gas hervor. Dieser wurde von den Gasnetzbetreibern vorgelegt und wird derzeit von der Bundesnetzagentur geprüft. Der Bau der LNG-Terminals wird in dem Netzentwicklungsplan als einer der wichtigsten Treiber für den Aus- und Umbau des Gasnetzes genannt.
Und Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz der DUH moniert: „Statt das Gasnetz auf eine erneuerbare Zukunft und den Einsatz von Wasserstoff vorzubereiten, soll heute noch Geld in Leitungen für den Transport von Fracking-Gas aus den geplanten LNG-Terminals investiert werden. Wir fordern einen sofortigen Stopp des Netzentwicklungsplan Gas und der Pläne für die LNG-Terminals“, so Zerger.