Das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) will den Aufbau einer zukunftsweisenden Wasserstoffwirtschaft beschleunigen, verkündete am vergangenen Montag, 09. November, NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart. Für die Produktion von Wasserstoff wird immens viel Wasser benötigt. Ist das vorhanden? (s. unten)

," Jetzt die Voraussetzungen für einen breiten Roll-Out schaffen......!" NRW-Wirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart
“Jetzt die Voraussetzungen für einen breiten Roll-Out schaffen……!” NRW-Wirtschaftsminister  Prof. Andreas Pinkwart

Demnach sollen bis 2025 erste Großanlagen in Betrieb gehen, die ersten gut 100 Kilometer eines Pipeline-Netzes installiert und 400 Brennstoffzellen-Lkw unterwegs sein. Wie diese Ziele erreicht werden können und wie der Markthochlauf gelingen soll, hatte Pinkwart  mit der neuen Wasserstoff-Roadmap Nordrhein-Westfalen präsentiert.

Weichen dazu  hatte NRW, laut Pinkwart,  in den vergangenen Monaten bereits gestellt und im Rahmen der Initiative IN4climate.NRW zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht. Nun müsse die Bundesregierung die regulatorischen Voraussetzungen schaffen und durch die zügige Abschaffung der EEG-Umlage stärkere Anreize bieten, postulierte der Minister anlässlich der Roadmap-Präsentation.

Aus Sicht des Ministers kann : „… das Ziel, die industriellen Prozesse in Nordrhein-Westfalen bis 2050 annähernd klimaneutral zu gestalten,…  nur durch den Einsatz von Wasserstoff erreicht werden. Wasserstoff bietet uns riesige Chancen auf dem Weg zu einer grünen und modernen Industrie: Konsequent eingesetzt, können wir damit in Zukunft ein Viertel unserer heutigen CO2-Emissionen einsparen.“

Auch wirtschaftlich erwartet der Minister  einen Schub: Bis zu 130.000 zusätzliche Arbeitsplätze könnten in Nordrhein-Westfalen entstehen. Dazu müsse das Land allerdings  jetzt die Voraussetzungen schaffen: „Der Aufbau eines Wasserstofftransportnetzes muss zügig in den Regulierungsbereich des Energiewirtschaftsgesetzes aufgenommen werden.“, fordert der Minister und verweist darauf: „Dazu haben wir am vergangenen Freitag einen Bundesratsbeschluss herbeigeführt, der notwendige gesetzliche Änderungen enthält.“ Und dann wird Pinkwart kategorisch: „Der Bund muss jetzt liefern.“
Pinkwart verweist weiter darauf den Grundstein für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft habe Nordrhein-Westfalen mit einer Reihe von Pilotprojekten gelegt. Jetzt müssten die Voraussetzungen für einen breiten Roll-Out geschaffen werden.

Laut Forschungszentrum Jülich wird der Wasserstoffbedarf in Nordrhein-Westfalen bis 2050 auf 104 Terawattstunden pro Jahr steigen. 18 Terawattstunden davon könnten in NRW  erzeugt werden. Die Landesregierung strebe daher zur Deckung des Bedarfs weitere internationale Partnerschaften an.

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: NRW: Bei Trinkwasserversorgung … keine Kompromisse…

Und vor allem: Muss NRW 90 Prozent des Wasserstoffbedarfs bis 2050 importieren?