Eine neue Studie des Beratungsunternehmens Aurora Energy Research bestätigt., dass der aktuelle Entwurf des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) nicht ausreicht, um das 65-Prozent-Ziel der Bundesregierung für den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Stromsektor zu erreichen, konstatierte  am vergangenen Freitag, 04. Dezember, der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE ) und verwies in  dem Zusammenhang  auf längst erfolgte eigene Prognosen.

"... wie viele Belege aus der Wissenschaft braucht es denn noch ...“, ; Simone Peter: BEE-Präsidentin, zuvor Grünen-Vorsitzende
“… wie viele Belege aus der Wissenschaft braucht es denn noch …?“ Simone Peter: BEE-Präsidentin, zuvor Grünen-Vorsitzende

Auch Aurora bemängelt, wie  der BEE im eigenen Statement betont,  die Unterschätzung des künftigen Stromverbrauchs. „Nachdem vor kurzem bereits die Studie ‚Klimaneutrales Deutschland‘ unsere Prognosen zum steigenden Stromverbrauch bestätigte, reiht sich nun eine weitere wissenschaftliche Untersuchung in diese Voraussage ein“, erklärte BEE-Präsidentin  Simone Peter. Und sie will wissen  wie viele Belege aus der Wissenschaft es noch brauche, bis die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes dahingehend endlich angepasst werde. „Ohne eine realistische Vorausschau der Strom-Mehrbedarfe durch Elektromobilität, Wärmepumpen und Grünen Wasserstoff riskieren wir eine massive Ökostromlücke“, stellt die BEE-Spitzenfrau  Simone Peter kategorisch fest.

Dabei seien die Prognosen von Aurora Energy noch sehr konservativ. „Der BEE geht in seinem BEE-Szenario 2030 von einem künftigen Stromverbrauch von 740 TWh aus. Das liegt über 100 TWh über der Aurora-Prognose von 629 TWh und rund 150 TWh über der Prognose im Klimaschutzprogramm der Bundesregierung. Für den Anteil Erneuerbarer Energien am Strommix bedeutet dies, dass wir 2030 mit einer Ökostromlücke von rund 100 TWh zu rechnen haben, wenn wir einen 65-Prozent-Anteil an Erneuerbarem Strom erreichen wollen“, bilanziert  die BEE-Präsidentin.

Und sie fordert: Dafür seien die Potenziale aller Erneuerbarer-Energien-Technologien auszuschöpfen. Für eine sichere und saubere Energieversorgung braucht es den gesamten Erneuerbaren-Mix. Hierfür müssen die Hürden beim Ausbau der Windenergie ebenso beseitigt werden, wie die Marktbarrieren bei der Photovoltaik. Und auch Bioenergie, Geothermie und Wasserkraft können noch mehr leisten als ihnen im bisherigen Entwurf der Novelle zugedacht wird. Die Ausbaupfade und -mengen der Erneuerbaren müssen sich an den Sektorenzielen des Klimaschutzgesetzes ausrichten. Und diese erfordern nach Hochsetzung des Klimaziels auf europäischer Ebene eher ein 80%, denn ein 65 %-Ziel“, folgert Simone Peter abschließend.