Bei der Ausgestaltung des European Green-Deals, aber auch bei der internationalen Politik der EU „… müssen der Schutz und die Wiederherstellung natürlicher Ökosysteme ein zentraler Baustein sein“, forderte am vergangenen Montag, 14. Dezember, Bundesumweltministerin Svenja Schulze gemeinsam mit weiteren internationalen hochrangigen Vertretern.

"Wir kennen geeignete Maßnahmen, mit denen wir gleichzeitig dem Klimawandel und dem Artensterben begegnen können…!“ Svenja Schule , bild steffen kugler, bundesreg
“Wir kennen geeignete Maßnahmen, mit denen wir gleichzeitig dem Klimawandel und dem Artensterben begegnen können…!“ Svenja Schule , bild steffen kugler, bundesreg

Ohne diese sogenannten naturbasierten Lösungen „…sind weder die Ziele für Klimaschutz und Klimaanpassung, noch die Ziele zum Erhalt der Biodiversität erreichbar“, konstatierte die Ministerin im Rahmen der Veranstaltung “Der europäische “Grüne Deal” und naturbasierte Lösungen (NbS)” der  unter der deutschen Ratspräsidentschaft vom Bundesumweltministerium in Zusammenarbeit mit der Weltnaturschutzorganisation (IUCN) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) ausgerichtet wird.

“Mehr Raum für die Natur in unserem Leben” ist deshalb die Kernforderung der EU-Strategie zur biologischen Vielfalt, die wir im letzten Umweltministerrat ausdrücklich begrüßt haben“, erklärte Svenja Schulze und betonte : “Die Natur ist unser wichtigster Partner. Sie schafft Lösungen für den Kampf gegen die Klimakrise und hilft bei der Anpassung an den Klimawandel. In Städten zum Beispiel durch Grünflächen oder Dach- und Fassadenbegrünung.“

Aber, Svenja Schulze forderte auch, es dürfe nicht nur große Erklärungen geben, sondern: „Jetzt muss es an die Umsetzung gehen!“  Ihre  gute Nachricht ist: „Wir kennen geeignete Maßnahmen, mit denen wir gleichzeitig dem Klimawandel und dem Artensterben begegnen können…!“

Zu diesen Lösungen zählen aus ihrer Sicht der Schutz und die Wiederherstellung von Wäldern, Mooren und Böden, die Etablierung entwaldungsfreier Lieferketten, aber auch die Ausweitung von Schutzgebieten für bedrohte Tierarten. Jede dieser Maßnahmen wirkt sich zugleich positiv auf viele andere Nachhaltigkeitsziele aus. Ohne sie werden sich die großen vor uns liegenden Herausforderungen weiter verschärfen. Eine zukunftsorientierte EU-Politik wie der Green Deal muss daher naturbasierte Lösungen einbeziehen.

Das Bundesumweltministerium (BMU) setzt sich über die Internationale Klimaschutzinitiative IKI für naturbasierte Lösungen ein. Mit der IKI werden auch im Bereich NbS internationale Projekte gefördert. Dazu gehört zum Beispiel ein Projekt zur Wiederherstellung von zwei Flussläufen und eines

"... die Etablierung entwaldungsfreier Lieferketten..!" Svenja Schulze...; bild Marek Rusyniak, bmu
“… die Etablierung entwaldungsfreier Lieferketten..!” Svenja Schulze…; bild Marek Rusyniak, bmu

Mangrovenwaldes in Ecuador für eine verbesserte Agrobiodiversität, nachhaltiges Wassermanagement und Viehwirtschaft sowie zur Schaffung von Einkommensmöglichkeiten aus dem Ökotourismus. Ein anderes Projekt unterstützt die Philippinen unter anderem über ein Stipendienprogramm dabei, für die wichtigsten privaten Wirtschaftssektoren des Landes betriebswirtschaftliche Konzepte zu erarbeiten, um ökosystembasierte Anpassung (EbA) oder naturbasierte Lösungen für Meeresressourcen entwickeln, die grüne Arbeitsplätze und nachhaltige Lebensgrundlagen gleichermaßen fördern. Auch die Moorschutzstrategie der Bundesregierung, für die das Bundesumweltministerium ein Diskussionspapier erarbeitet hat, ist ein Beispiel, wie naturbasierte Lösungen implementiert werden können.

Bei der  Veranstaltung am vergangenen Montag, an der neben Bundesumweltministerin Schulze auch die schwedische Europaabgeordnete Jytte Guteland, der IUCN-Generaldirektor Bruno Oberle, die UNEP-Exekutivdirektorin Inger Andersen sowie die Umweltminister Großbritanniens, Italiens und Portugals teilnahmen, ging es darum konkrete Wege für die Implementierung naturbasierter Lösungen aufzzuzeigen – auch über den Weg einer erfolgreichen internationalen Zusammenarbeit.