Die deutsche Ratspräsidentschaft hat am vergangenen Freitag, 18. Dezember,  zusammen mit der EU- Kommission das erhöhte nationale Klimaziel der EU und ihrer Mitgliedstaaten bei den Vereinten Nationen eingereicht. Damit hat sich die EU verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um mindestens 55 Prozent zu verringern. Und Bundesumweltministerin Svenja Schulze, als Vertreterin der deutschen Ratspräsidentschaft, hat ihr Ziel erreicht, das sie bereits im Oktober formuliert hatte, ihre Kollegen bis Ende des Jahres  2020  dazu zu bringen sich auf ein neues Klimagesetz zu einigen.

".... Das ist ein guter Tag für den weltweiten Klimaschutz. ..."; Svenja Schulze bild bundesrg.
“…. Das ist ein guter Tag für den weltweiten Klimaschutz. …”; Svenja Schulze bild bundesrg.

Mit dieser Zielerhöhung setzt die EU ein Zeichen, ihre Wirtschaft klimaneutral und zukunftsfest umzubauen, heißt es in dem Statement des Bundesumweltministeriums (BMU) anlässlich der Übergabe der Klimaziele an die UN.

Und Bundesumweltministerin Svenja Schulze konstatierte: “Das ist ein guter Tag für den weltweiten Klimaschutz. Die EU stellt heute einmal mehr unter Beweis, dass sie das Pariser Abkommen ernst nimmt.“

Die Ministerin verweist in ihrem Statement darauf, dass  die Weltgemeinschaft ja 2015 in Paris versprochen hat, „…alle fünf Jahre gemeinsam besser zu werden beim Klimaschutz.“ Und nun bilanzierte sie: „ Die EU erfüllt diesen Anspruch. Der neue europäische Klimaschutzbeitrag kommt pünktlich zum fünften Jahrestag des Pariser Abkommens, und er ist international vorbildlich. Das neue Ziel bedeutet nichts weniger als eine Verdopplung des Tempos beim Klimaschutz in der EU in diesem Jahrzehnt. Das ist auch ein wichtiges internationales Signal. Denn nun können wir auch glaubwürdig von unseren internationalen Partnern verlangen, uns auf diesem Weg zu folgen. Ich erwarte, dass es bis zur nächsten Weltklimakonferenz in Glasgow in knapp einem Jahr noch viele weitere Klimaschutzzusagen geben wird.”

Der neue EU-Klimaschutzbeitrag zum Pariser Klimaschutzabkommen – die sogenannte nationally determined contribution, NDC – wurde am vergangenen Donnerstag, 17. Dezember, von den europäischen Umweltministerinnen und Umweltministern angenommen. Eine Woche zuvor hatte der Europäische Rat der EU-Staats- und Regierungschefs beschlossen, das EU-Klimaziel für 2030 von bislang mindestens 40 Prozent Treibhausgasemissionen auf künftig mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 zu erhöhen. Der so genannte Ambitionsmechanismus des Pariser Klimaschutzabkommens sieht vor, dass alle fünf Jahre die nationalen Klimaziele aktualisiert und möglichst erhöht werden müssen, um dem Ziel des Abkommens schrittweise näher zu kommen: die Erhitzung der Erde  auf deutlich unter 2 Grad und möglichst 1,5 Grad zu begrenzen.

Nachdem die Klimakonferenz 2019 in Madrid ernüchternd zu Ende gegangen war und die folgende wegen der COVID-Pandemie ins nächste Jahr verschoben wurde, waren die Befürchtungen groß, dass dieses wichtige Jahr ein verlorenes Jahr für den Klimaschutz werden würde. „Das Gegenteil ist eingetreten“, bilanzierte die Ministerin nun und sie verweist darauf, dass die EU mit der Ankündigung ihres Klimaneutralitätsziels während der Konferenz in Madrid ein Zeichen gesetzt habe, „…dem viele – auch große – Volkswirtschaften gefolgt sind. Unter anderen Japan, Südkorea, Kanada und Großbritannien, und womöglich bald auch die USA, planen mittlerweile, bis 2050 klimaneutral zu sein. China bekennt sich zu CO2-Neutralität bis 2060.“

Mit der EU haben bislang 16 Staaten neue Klimaschutzbeiträge (NDCs) beim UN-Klimasekretariat eingereicht, mehr sind auf dem Weg: Beim Climate Ambition Summit zum fünften Jahrestag von Paris am 12. Dezember hatten bereits  44 weitere Staaten ehrgeizigere Klimaziele für 2030 (NDCs) angekündigt.