Fortsetzung… EU-MobilitätsstrategieUmwelt- und Energie-Report hatte gestern, Donnerstag 10. Dezember  berichtet (s. unten), hier kommt nun der zweite Teil des Berichts: Die EU-Kommission will bis 2050 die verkehrsbedingten Emissionen um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren. Wie sie das erreichen will hat sie  am Mittwoch, 09. Dezember,  in ihrer „Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität“ und mit einem Aktionsplan mit 82 Initiativen für die kommenden vier Jahre vorgelegt. Hier berichten wir über die Initiativen  im Überblick, wie die Kommission sie dargestellt hat.

"Mit nachhaltigem Verkehr sollen die Ziele erreicht werden...;" EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ...; Bild EU
“Mit nachhaltigem Verkehr sollen die Ziele erreicht werden…;” EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen …; Bild EU

Die Mobilitäts-Strategie sieht insgesamt 82 Initiativen in 10 Schlüsselbereichen (Leitinitiativen) – jeweils mit konkreten Maßnahmen – vor.

Mit nachhaltigem Verkehr sollen die Ziele erreicht werden. Und was stellt sich die Kommission im Einzelnen darunter vor?:

  • Verbreitung emissionsfreier Fahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge sowie erneuerbarer und CO2armer Kraftstoffe sowie Aufbau der dafür erforderlichen Infrastruktur, etwa durch Errichtung von 3 Millionen öffentlichen Ladestationen bis 2030.
  • Schaffung emissionsfreier Flughäfen und Häfen, z. B. durch neue Initiativen zur Förderung nachhaltiger Flug- und Schiffskraftstoffe.
  • Gewährleistung gesunder und nachhaltiger Mobilität in und zwischen Städten , z. B. durch Verdoppelung des Hochgeschwindigkeitsbahnverkehrs und Entwicklung zusätzlicher Fahrradinfrastrukturen in den nächsten zehn Jahren.
  • Ökologisierung des Güterverkehr , z. B durch Verdoppelung des Schienengüterverkehrs bis 2050.
  • CO2-Bepreisung und Schaffung besserer Anreize für Nutzerinnen und Nutzer , z. B. durch umfassende Maßnahmen zu einer verkehrsträgerübergreifend fairen und effizienten Preisgestaltung.

Intelligenter Verkehr: Wie Fahrgäste und Fracht in Zukunft befördert werden, wird durch Innovation und Digitalisierung bestimmt werden. Die Strategie sieht vor:

  • Umsetzung der vernetzten und automatisierten multimodalen Mobilität, z. B. dadurch, dass Fahrgäste Fahrkarten für multimodale Reisen kaufen und Güter unkompliziert von einem Verkehrsträger auf den anderen verladen werden können.
  • Förderung der Innovation und der Nutzung von Daten und künstlicher Intelligenz für eine intelligentere Mobilität, z. B: durch uneingeschränkte Unterstützung des Einsatzes von Drohnen und unbemannten Luftfahrzeugen und weiterer Maßnahmen zum Aufbau eines gemeinsamen europäischen Raums für Mobilitätsdaten.

Krisenresistenter Verkehr: Der Verkehr ist einer der Sektoren, die am stärksten von der COVID-19-Pandemie betroffen sind, und viele seiner Unternehmen kämpfen mit gewaltigen betrieblichen und finanziellen Schwierigkeiten. Die Kommission verpflichtet sich daher,

  • den Binnenmarkt zu stärken , z. B. durch vermehrte Anstrengungen und Investitionen zur Vollendung des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) bis 2030 und Unterstützung des Sektors beim Neuaufbau durch vermehrte öffentliche und private Investitionen in die Modernisierung der Flotten aller Verkehrsträger.
  • für eine für alle gerechte Mobilität zu sorgen , z. B. dadurch, dass die neue Mobilität in allen Regionen und für alle Fahrgäste, auch Personen mit eingeschränkter Mobilität, erschwinglich und zugänglich sein und der Sektor für die Beschäftigten attraktiver gemacht wird.
  • verkehrsträgerübergreifend die Verkehrssicherheit und Gefahrenabwehr zu stärken, auch dadurch, dass die Zahl der Todesopfer bis 2050 auf nahezu null gesenkt wird.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: EU-Mobilitätsstrategie: „… im Einklang mit den Zielen des europäischen Grünen-Deals …!”