Die Bürgerinitiativen Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ lehnen strikt den drohenden Transport von hochangereichertem Atommüll des  Forschungsreaktors FRM II in Garching nach Ahaus ab. „Auch die NRW-Landesregierung muss die Forderungen der Bürgerinitiative unterstützen“ betonte BBU- Vorstandsmitglied Udo Buchholz am vergangenen Donnerstag, 19. Januar.

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“…drohende Transporte von hochangereichertem Atommüll…?!…; Bild bbu

Im FRM II hatte sich  am 14. Mai 2020 ein meldepflichtiger Störfall ereignet. Das meldepflichtige Ereignis war zunächst in die Stufe 0 der „International Nuclear Event Scale“ INES eingeordnet worden. Jetzt wurde bekannt, dass der Störfall gravierender war als zunächst angegeben und, dass er in Stufe 1 eingestuft wurde. Der Forschungsreaktor FRM II in Garching bei München ist mittlerweile seit 10 Monaten außer Betrieb. Ursprünglich erfolgte der Stillstand (angeblich?) wegen Corona Beschränkungen, kurz darauf wurde aber auch bekannt, dass radioaktives Gas ausgetreten und ein Grenzwert überschritten worden war.

Anfangs wurde dieser Vorfall als „sicherheitstechnisch unbedeutend“ verharmlost, klagen die Initiativen.  Wie der bayrische Rundfunk (BR) am 15.01.21 meldete, musste der Vorfall jetzt jedoch schärfer bewertet und als „Störung“ eingestuft werden. Wann

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“Auch die NRW-Landesregierung muss die Forderungen der Bürgerinitiative unterstützen“ fordert BBU- Vorstandsmitglied Udo Buchholz

der Reaktor wieder hochgefahren wird, sei weiter offen, hänge aber im Wesentlichen von der Bewertung des TÜV ab, meldete  der BR. Nach Auffassung der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ muss der FRM II endgültig abgeschaltet bleiben, denn sein Betrieb ist spätestens seit Ende 2018 illegal: Der FRM II arbeitet mit hochangereichertem und damit waffenfähigem Uran. Selbst die ausgedienten Brennelemente haben noch einen Anreicherungsgrad von ca. 88%. Die Betreiber erhielten in der Betriebsgenehmigung von 2003 die Auflage, den Reaktor spätestens bis Ende 2010 auf niedrig angereicherten Brennstoff umzurüsten. Dies ist nicht geschehen.

Darauf wurde die Frist noch einmal bis Ende 2018 verlängert – wieder ohne dass die Betreiber etwas unternommen hätten! Dass die bayrischen Aufsichtsbehörden dies bis heute stillschweigend geduldet haben, ist ein Skandal, kritisieren die Initiativen auf Schärfste.  Gänzlich inakzeptabel sei unter diesen Voraussetzungen, dass der Atommüll aus Garching wie geplant nach Ahaus gebracht werden soll:

Das Atommüll-Lager Ahaus ist von Anfang an konzipiert und genehmigt für Atommüll aus Anlagen, die mit niedrig angereichertem Material für die zivile Nutzung arbeiten (3 – 5% Anreicherungsgrad). Von hochangereichertem Material war niemals die Rede. Mit der Einlagerung hochangereicherten Atommülls würde Ahaus zu einem interessanten Ziel für Terroranschläge aller Art. Dafür ist das Lager sicherungstechnisch nicht ausgelegt.

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: Atomtransporte …: es geht aber auch um nukleare Sicherheit von AKW‘s