Der Umwelt- und Verbraucherschutzverband, Deutsche Umwelthilfe (DUH),  fordert eine Lenkungsabgabe von mindestens 20 Cent für to-go-Becher und Essensboxen aus Einwegplastik, die gezielt zur Förderung von Mehrwegsystemen eingesetzt werden soll. Der DUH-Verband fordert damit also  von Bundesumweltministerin Svenja Schulze Nachbesserungen am Entwurf des Verpackungsgesetzes, den das Bundeskabinett am  gestrigen Mittwoch, 20. Januar, beschließen sollte.

"„„,im Handel krachend gescheitert ...!" Barbara Metz
“„„,im Handel krachend gescheitert …!” Barbara Metz

Der bisherige Gesetzentwurf sieht lediglich eine Angebotspflicht von Mehrwegbehältern vor, die nach Einschätzung des DUH  jedoch leicht durch symbolische Mehrwegangebote unterlaufen werden kann.

Der DUH- Verband begrüßt zwar die Ausweitung des Einwegpfands auf alle Plastikflaschen und Dosen allerdings sollte aus seiner Sicht  auch für Getränkekartons die Pfandpflicht gelten, „…da von ihnen viele achtlos in der Umwelt entsorgt und zu wenige recycelt werden. Umweltministerin Schulze muss dafür sorgen, dass Abfüller und Händler die bereits bestehende Mehrwegquote von 70 Prozent für Getränkeverpackungen umsetzen. Auch hier ist eine Abgabe von mindestens 20 Cent auf Einweg-Plastikflaschen und Dosen notwendig“, ist die Sicht der DUH
„Vor Jahren ist in Österreich bereits eine Angebotspflicht von Mehrwegflaschen im Handel krachend gescheitert, weil symbolische Mehrwegprodukte in die Ladenregale gestellt wurden, ohne etwas an der grundsätzlichen Einwegstrategie zu ändern“, konstatiert die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.  Damit die während der Corona-Krise nochmals gestiegenen to-go-Abfallmengen wirklich reduziert würden, brauche es eine Lenkungsabgabe auf Einweg von mindestens 20 Cent.. Barbara Metz verweist auf das Tübinger Beispiel : „Mit der ab 2022 in Tübingen geplanten kommunalen Verbrauchssteuer auf Einweg-to-go-Verpackungen zeigt Oberbürgermeister Boris Palmer Umweltministerin Schulze auf, was zu tun ist

Und  Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft bei der DUH beklagt: „Es ist völlig unverständlich, warum Plastikflaschen mit Milch erst ab 2024 und Getränkekartons überhaupt nicht bepfandet werden sollen. Milch-Plastikflaschen lassen sich bereits heute problemlos über Rücknahmeautomaten im Handel sammeln und recyceln. Das Gleiche gilt für Getränkekartons, von denen viele achtlos in der Umwelt entsorgt werden.“