Im vergangenen Jahr gingen 32 Offshore-Windenergie -Anlagen mit einer Leistung von 219 MW erstmalig ans Netz.“, gab der Bundesverband Windenergie (BWE) am vergangenen Donnerstag, 21. Januar, bekannt.

"...bleibt die kurzfristige Situation der Branche mit dem sehr schwachen Heimatmarkt herausfordernd“,...!" bild rwe
“…bleibt die kurzfristige Situation der Branche mit dem sehr schwachen Heimatmarkt herausfordernd“,…!” bild rwe

Insgesamt speisen damit in der deutschen Nord- und Ostsee 1.501 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 7.770 MW Strom ein. Aufgrund falsch gesetzter politischer Rahmenbedingungen konnten im 2. Halbjahr 2020 keine neuen Anlagen gebaut werden, kritisierte der Verband zugleich.

„Während sich die langfristigen Rahmenbedingungen für die Offshore-Windindustrie im vergangenen Jahr mit dem ‚Green Deal‘ der EU und den neuen Langfristzielen der Bundesregierung bis 2040 verbessert haben, bleibt die kurzfristige Situation der Branche mit dem sehr schwachen Heimatmarkt herausfordernd“, monieren  die Branchenorganisationen BWE, BWO, VDMA Power Systems, WAB und die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE die am Donnerstag von der Deutschen WinGuard veröffentlichten Offshore-Ausbauzahlen für das jahr 2020.

Nachdem der Ausbau bereits 2020 nur 15 Prozent des Niveaus von 2017 entsprach, konstatieren die Verbände, dass die Offshore-Windindustrie mit dem Ausblick leben soll, dass geplant ist, dass  in deutschen Gewässern im kommenden Jahr keine einzige Offshore-Windkraftanlage installiert wird.

Die gravierenden Folgen des fehlenden Ausbaus der Windenergie in Nord- und Ostsee, wie Unternehmensschließungen, Beschäftigungsverluste und Abwanderungen aus dem deutschen Markt, vor denen die Branche in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewarnt hatte, müssen schnellstmöglich überwunden werden, fordern die Verbände nun.

Dafür müssen die vorhandenen Potenziale schnellstmöglich zusätzlich ausgeschrieben und mit raschen Inbetriebnahmen verbunden werden, fordern sie weiter.  Mehr Zubau sollte vor dem Ende der Dekade stattfinden. So lässt sich das Ausbauziel der Bundesregierung von 20 Gigawatt bis 2030 sicher erreichen. „Jetzt Investitionen vorzuziehen hilft Konjunktur und Klimaschutz gleichermaßen. Offshore-Windkraft ist als Fundament der Energiewende für deutsche und europäische Klimaziele essenziell“, betonen die Vertreter*innen der Branchenverbände immer wieder und auch jetzt wieder. .

Es ist richtig, dass der Zubau von Windenergieanlagen auf See bestehende Nutzungsformen berücksichtigen und auch naturverträglich erfolgen muss. Richtig ist aber auch, dass wir eine Verschiebung oder Verknappung der Lebensräume vieler Arten langfristig nur dann verhindern können, wenn die Ziele des Pariser Klimaabkommens erfüllt werden.

Die nächste Legislaturperiode müsse  dringend genutzt werden, um eine grundlegende Reform des Strommarktdesigns und der Refinanzierung von Offshore-Windprojekten auf den Weg zu bringen.