“Die Natur sendet uns klare Signale: Die Weltgemeinschaft muss dringend handeln. Wir brauchen wirkungsvolle Allianzen und konkrete Aktivitäten zum Schutz der biologischen Vielfalt“, erklärte gestern, Montag, 11. Januar,  Bundesumweltministerin Svenja Schulze anlässlich des Beitritts von Deutschland zur sogenannten “High Ambition Coalition for Nature and People”, den Bundeskanzlerin Angela Merkel am selben Tag  beim One Planet Summit for Biodiversity angekündigt hat,der  auf Einladung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron  virtuell stattfand.

"Die Natur sendet uns klare Signale...!" ; Angela Merkel
“Die Natur sendet uns klare Signale…!” ; Angela Merkel

Die internationale Allianz setzt sich für den wirksamen Schutz von jeweils mindestens 30 Prozent des Landes und der Weltmeere bis 2030 ein. Sie wurde auf Initiative der Staatspräsidenten Frankreichs und Costa Ricas ins Leben gerufen. Auf dem Weg zur diesjährigen Weltbiodiversitätskonferenz und einem ambitionierten globalen Rahmen für biologische Vielfalt ist die “High Ambition Coalition” ein wichtiger Schritt, kommentierte Svenja Schulze und verwies zunächst darauf: „ … wir können unsere Ziele nur gemeinsam erreichen!“ Diese Feststellung machte sie unter Hinweis darauf,  dass „… wir uns unter deutscher Ratspräsidentschaft in der EU  auf ehrgeizige Ziele verständigt haben :

Bis 2030 müssen mindestens 30 Prozent der Landfläche und 30 Prozent der Meere unter teils strengen Schutz gestellt sein. Deutschland geht in der EU und international engagiert voran, um Flächen an Land und im Meer effektiv zu schützen“ Doch noch mal: „wir können unsere Ziele aber nur gemeinsam erreichen. Nötig sind ein Netzwerk aus gut und fair geführten Schutzgebieten und eine nachhaltige Naturnutzung, die nicht an Grenzen Halt macht. Ich setze mich für einen Naturschutz ein, der zugleich die Menschen in den Schutzgebieten und um die Schutzgebiete herum einbezieht.”

"... zum Schutz der biologischen Vielfalt..."; Svenja Schulze, bild Markus Scholz bundesrg
“… zum Schutz der biologischen Vielfalt…”; Svenja Schulze, bild Markus Scholz bundesrg

Und die Ministerin verwies in dem Zusammenhang auch auf die aktuelle Lage: „Schutzgebiete sind ein zentraler Baustein für effektive Pandemieprävention. Denn die Wissenschaft geht davon aus, dass die Zerstörung von Ökosystemen die Wahrscheinlichkeit für das Überspringen neuer Viren von Tieren auf Menschen erhöht!“. Ein Schutzgebietsziel seiBestandteil des vorgeschlagenen Zielekatalogs, der als Teil des neuen globalen Rahmens für biologische Vielfalt auf der nächsten Weltbiodiversitätskonferenz in Kunming (China) beschlossen werden soll.

Der One Planet Summit 2021 stand im Zeichen des Biodiversitätsschutzes. Bundeskanzlerin Merkel hat dort auch für die Internationale Allianz zur Reduzierung von Gesundheitsrisiken im Wildtierhandel geworben. Diese Initiative wurde im letzten Jahr vom Bundesumwelt- und Bundesentwicklungsministerium (BMZ) gemeinsam mit internationalen Partnern gestartet. Die Allianz bildet eine Plattform für Kooperation, Wissenstransfer und konkrete Maßnahmen, um das Risiko für eine direkte Übertragung von Krankheiten auf den Menschen im Wildtierhandel zu reduzieren.

Im Fokus des “One Planet Summit” stand außerdem die enge Verbindung zwischen Entwaldung, Artenschutz und menschlicher Gesundheit. Deutschland, Norwegen und Großbritannien haben als GNU-(Germany-Norway-United Kingdom)-Partnerschaft bei der Unterstützung des Tropenwaldschutzes eine internationale Vorreiterrolle. 2015 hatten die Regierungen der drei Länder angekündigt, im Zeitraum 2015 bis 2020 fünf Milliarden US Dollar für Länder mit ehrgeizigen Plänen und konkreten Ergebnissen beim Stopp der tropischen Entwaldung bereitzustellen. Dieses Versprechen wurde mit 5,6 Milliarden US-Dollar übererfüllt