Fast 500.000 Kilometer Länge misst das deutsche Gasnetz – und wo aktuell noch Erdgas fließt, könnte künftig, laut  Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung., zunehmend Wasserstoff transportiert werden.

„...wie Wasserstoff schon heute zur Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen könnte. ..  !"  Kerstin Andreae , foto grüne
„…wie Wasserstoff schon heute zur Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen könnte. .. !” Kerstin Andreae , foto grüne

Schon heute wäre es aus Sicht des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft  (BDEW)  technisch möglich, dem Gasnetz flächendeckend 10 Prozent Wasserstoff (bezogen auf das Volumen) beizumischen. Würde dies umgesetzt, könnten so jährlich 6,5 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Dies entspricht dem jährlichen CO2-Austoß von rund drei Millionen Autos mit Verbrennungsmotor. In Pilotprojekten werden schon Anteile von bis zu 30 Prozent Beimischung erreicht.

„Die Zahl zeigt, wie Wasserstoff schon heute zur Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen könnte. Es wäre fahrlässig, diese Potenziale nicht zu nutzen“, betonte am vergangenen Freitag, 29. Januar,  Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Und sie wie auch der BDEW insgesamt stehen damit im Gegensatz zur Darstellung der der Scientists for Future Wissenschaftler, die gerade ihre neue Studie zum Ausbau des Gasnetzes vorgestellt haben, s. unten unsere Berichte dazu)

„Wasserstoff ist ein echtes Energietalent. Und der große Vorteil dieses Energieträgers ist: Die notwendige Infrastruktur ist bereits vorhanden“, betont dagegen Kerstin Andreae.  Der Ausbau und die Nutzung der werthaltigen, bestehenden Gasnetzinfrastruktur könnten die Basis sein für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft über Sektoren und Ländergrenzen hinweg. Insbesondere den Verteilernetzen kommt hier eine hohe Bedeutung zu.

Daher gelte es nun, die Gasinfrastrukturen für steigende Anteile klimaneutraler Gase zu ertüchtigen und den Regulierungsrahmen zeitnah anzupassen, um die weitere Nutzung der werthaltigen Gasinfrastruktur zu ermöglichen, empfiehlt Kerstin Andreae. und weiter fordert sie  die Unternehmen bräuchten als Grundlage für die immensen Investitionen ein klares politisches Bekenntnis zum Einsatz von Wasserstoff auf allen Netzebenen und in breiter Anwendung – auch im Wärmemarkt. Denn nur ein möglichst breiter und technologieoffener Ansatz garantiere einen umfassenden Markthochlauf und stetig wachsende Beiträge zum Erreichen der Klimaschutzziele.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht : Mit dem Ausbau der Erdgasinfrastruktur wird die Energiewende verzögert..!“

und auch: Grüne: Zusätzliche Erdgasinfrastruktur  steht dem Klimaschutz im Weg