Der gestern, Mittwoch 10. Februar, gefasste  Kabinettsbeschluss zur Wasserstoff-Übergangsregulierung greift nach Ansicht der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas (FNB Gas) zu kurz. Ihr  Vorsitzender ,Thomas Gößmann, betonte das Startnetz „…wird auf dieser Basis bestenfalls in Teilen realisiert werden können. Deutschland verliert dadurch entscheidende Jahre in der Dekarbonisierung der Industrie!“

"...der Gaskunde von heute der Wasserstoffkunde von morgen...!" Thomas Gößmann
“…der Gaskunde von heute ist der Wasserstoffkunde von morgen…!” Thomas Gößmann

Gößmann fand aber auch Positives am Vorgehen des Kabinetts und urteilte: „Gut, dass die Bundesregierung die Dringlichkeit der Anpassung des regulatorischen Rahmens erkannt hat.“ Er bedauerte trotz allem aber, dass die Bundesregierung nicht dem Bundesrat sowie „…der breiten Mehrheit der Branche und der Industrie gefolgt ist, sondern in ihrem Gesetzesentwurf eine strikte Trennung von Erdgas und Wasserstoff für die Übergangsregulierung vorsieht.“

Die FNB bleiben Nach Darstellung Gößmanns, überzeugt, dass langfristig nur eine regulatorische, finanzielle und netzplanerische Einheit aus Wasserstoffnetz und Erdgasnetz volkswirtschaftlich sinnvoll sei. Ziel müsse sein, dass sich das eine Netz aus dem anderen heraus entwickeln kann.

Und er wies besonders darauf, dass der Gaskunde von heute der Wasserstoffkunde von morgen sei. Gößmann dazu: „Das gilt nicht nur für die Industrie, sondern im nächsten Schritt auch für den Wärmemarkt. Der Kabinettsbeschluss lässt die zentrale Frage der Finanzierung ungeklärt und schafft damit nicht die nötige Investitionssicherheit für den Aufbau der Transportinfrastruktur für Wasserstoff. Selbst das Wasserstoff-Startnetz 2030 wäre vor dem Hintergrund der Ambitionen der Nationalen Wasserstoffstrategie schon unterdimensioniert*. Mit diesem Kabinettsbeschluss kann es bestenfalls in kleinen Teilen realisiert werden.“