In den kommenden Jahren wird die Zahl der Elektroautos und Wärmepumpen weiter steigen. Millionen von neuen Erzeugern und Verbrauchern müssen somit in das Energiesystem integriert werden. Dafür müssen die Netze auch in Zukunft intelligent gesteuert werden, die Stabilität der Netze muss dabei gewährleistet sein. Denn die Energiewende und Elektromobilität spielen sich zu großen Teilen  auch in den Verteilernetzen ab.

" .. Energiewende und Elektromobilität spielen sich zu großen Teilen  auch in den Verteilernetzen ab.. .!" Ingbert Liebing foto vku
” .. . Energiewende und Elektromobilität spielen sich zu großen Teilen  auch in den Verteilernetzen ab.. .!” Ingbert Liebing foto vku

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier war am vergangenen Freitag, 19. Februar, mit Vertreterinnen und Vertretern von Fahrzeugherstellern, Netzbetreibern sowie von Verbänden der Automobil- und Energiewirtschaft, des Verbraucherschutzes und der Elektrotechnikindustrie zusammengekommen um darüber zu verhandeln  wie der Hochlauf der  Elektromobilität für alle Akteure schnell und verlässlich erfolgen kann und dabei  auch die Netzstabilität gewährleistet bleibt. Altmaier betrachtete die Gespräche als sachlich und umfassend Austausch. Alle Akteure hatten demnach die Gelegenheit  erhalten ihre Positionen darzustellen. Einigkeit herrschte darüber, dass der Austausch und Dialog auch weiter vertieft und fortgesetzt werden muss.

Ingbert Liebing , Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU)gab anschließend eine differenziertere Einschätzung zum Treffen . Demnach war das  Gespräch zwar konstruktiv, „ allerdings wurden kaum neue Argumente ausgetauscht.“ Und er fragte zugleich: „ Wie könnte das auch anders sein? Die Spitzenglättung, die jetzt von einigen Akteuren in Frage gestellt wird, ist das Ergebnis eines mehrjährigen transparenten Diskussionsprozesses, in dem die notwendigen

Gutachten und alle Argumente auf dem Tisch lagen. Dabei hat sich die grundsätzliche Ausrichtung der Spitzenglättung, wie sie der bisherige Gesetzentwurf des BMWi vorsah, als beste und wirksamste Lösung erwiesen, um den Hochlauf der Elektromobilität mit Versorgungssicherheit und Kosteneffizienz zu verbinden . Es wäre daher ein erheblicher Rückschritt, den Prozess neu aufzurollen.“

Aus Sicht Liebings ist Spitzenglättung die Ermöglichung der Verkehrswende. Zwar ist das

"...die Netze müssen auch in Zukunft intelligent gesteuert werden ..."; Peter Altmaier
“…die Netze müssen auch in Zukunft intelligent gesteuert werden …”; Peter Altmaier

Stromnetz bisher nicht der Flaschenhals für den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Aber ohne die Option, Lastspitzen bei einer zeitweiligen Überbeanspruchung des Netzes zu glätten, kann es in ein paar Jahren in einigen Netzgebieten zu erheblichen Verzögerungen beim Anschluss neuer Ladestationen kommen, analysierte Liebing anschließend.  Mit Spitzenglättung könnten drei bis viermal mehr Ladestationen kurzfristig angeschlossen und in einen sicheren Netzbetrieb integriert werden.  Zur Beantwortung der Frage, wie dies konkret ausgestaltet werden kann,“… lohnen die vereinbarten Gespräche.  Hier wird sich der VKU aktiv einbringen“, verkündete Liebing weiter.

Er sieht es als entscheidend an, dass der Gesetzentwurf nicht auf die lange Bank geschoben wird. „Wir müssen jetzt eine Lösung erarbeiten, die noch in dieser Wahlperiode beschlossen wird. Noch gibt es keinen Engpass bei der Integration der Elektromobilität. Wir brauchen jetzt die richtigen Instrumente für die Integration neuer, flexibler Verbrauchergruppen und für einen planbaren, verlässlichen und sicheren Netzbetrieb. Wir sollten jetzt agieren, um nicht in wenigen Jahren unter Druck nur noch reagieren zu können“, fordert Liebing.