Die Luftqualität hält in den meisten deutschen Städten endlich die gesetzlichen Vorgaben ein, lobte am vergangenen Dienstag, 16. Februar, auch Bettina Hoffmann, Sprecherin für Umweltpolitik der Grünen-Fraktion im Bundestag am selben Tag nachdem das Umweltbundesamt die Lage bekannt gegeben hatte, wir, Umwelt- und Energie-Report berichten heute, s. unten. :

"... auch jetzt gibt es keinen Grund zum Jubeln..." ; Bettina Hoffmann MdB Bundestagsfraktion Buendnis 90/Die Gruenen
“… auch jetzt gibt es keinen Grund zum Jubeln…” ; Bettina Hoffmann MdB
Bundestagsfraktion Buendnis 90/Die Grünen

Bettina Hoffmann mahnte aber zugleich  „…auch jetzt gibt es keinen Grund zum Jubel, denn Deutschland fehlt es weiterhin an einer konsistenten Strategie für saubere Luft.“

Luftschadstoffe wie Stickoxide gehören in Deutschland zu den zehn größten Risiken für tödliche Krankheiten und sind damit in einer Liga wie Rauchen, Bluthochdruck oder ungesunde Ernährung, erinnert die Grünen-Sprecherin und nennt Fakten:  Insgesamt kommt es dadurch europaweit jährlich zu rund 400 000 vorzeitigen Todesfällen.

Besonders die Millionen von Menschen, die besonders empfindlich für Luftverschmutzung seien, müssten besser geschützt werden, fordert Bettina Hoffmann  Die Weltgesundheitsorganisation empfehle, zum Beispiel für die  Menschen mit Vorerkrankungen der Atemwege, Asthmatiker:innen, Schwangere, ältere Menschen und Kinder deutlich strengere Grenzwerte. „Für Deutschland bedeutet dies, dass die durchschnittliche Stickoxidbelastung in den Städten halbiert werden muss. Das ist das Maß, an dem sich die Bundesumweltministerin messen lassen sollte“, erklärte Bettina Hoffmann.

Die jüngst von der Großen Koalition durchgedrückten Beschlüsse des Bundestages zeigten jedoch: Wenn es um saubere Luft geht, stehen für die Regierungskoalition Interessen der Industrie über dem

"...Alleine bei der Herstellung von Zement entstehen  acht  Prozent der CO2-Emissionen...!".Oliver Welke , bild zdf
“…Alleine bei der Herstellung von Zement entstehen acht Prozent der CO2-Emissionen…!” Oliver Welke, bild zdf

Gesundheitsschutz. Kohlekraftwerke dürfen nach wie vor deutlich mehr Quecksilber ausstoßen als nötig. Und sie verweist noch mal darauf: Bei der Abfallverbrennung in Zementwerken gelten weiterhin nicht zu rechtfertigende Ausnahmen bei Stick- und Schwefeloxiden. Auch die kabarettistische heute show im ZDF hatte sich dieses Thema s am vergangenen Freitag, 12. Februar, ausführlich angenommen. Und man war doch wieder überrascht was Oliver Welke  an Fakten auftischte.

Um die Luft in den Städten weiter zu verbessern, brauchen wir mehr Tempo bei der Verkehrswende, fordert  auch Bettina Hoffmann für die Grünen.  Dazu gehöre  eine massive Stärkung von Radverkehr und öffentlichem Nahverkehr sowie ein Stopp der Neuzulassung von Autos mit fossilem Verbrennungsmotor ab 2030. Verkehrsberuhigte Zonen und mehr Grünflächen sorgen für bessere Luft in den Städten und erhöhen die Lebensqualität für die Anwohner:innen. In Industrieanlagen und Kohlekraftwerken muss darüber hinaus der Einsatz von Luftfilteranlagen nach dem aktuellen Stand der Technik vorgeschrieben werden. Nur so schaffen wir eine echte Verbesserung der Luftqualität.