„Auch zehn Jahre nach der Atomkatastrophe mit drei Kernschmelzen herrscht in Fukushima Chaos und Hilflosigkeit“, bilanziert  Sylvia Kotting-Uhl (Grüne), Vorsitzende des Umweltausschusses im Bundestag am zehnten Jahrestag der Katastrophe, dem 11. März.

„Das ist offenbarte Verantwortungslosigkeit!...“   Sylvia Kotting-Uhl
„Das ist offenbarte Verantwortungslosigkeit!…“ Sylvia Kotting-Uhl

Und sie verweist auf  das schwere Erdbeben vor wenigen Wochen mit neuen Schäden an der Atomruine und fordert „…dies  muss uns allen als erneute Mahnung dienen: Diese vom Menschen geschaffene Technologie ist nicht sicher beherrschbar und verursacht gewaltige Probleme, für die es keine gute Lösung gibt – von der ständigen Gefahr eines Reaktorunfalls samt Verstrahlung von Mensch, Tier und Natur bis hin zu der Frage, wo der hochgefährliche Atommüll sicher lagern soll.“ Weder der Atomkonzern Tepco noch die japanische Atomaufsicht konnten bislang einen umsetzbaren Plan zur Bergung der geschmolzenen Brennstäbe vorlegen. Stattdessen müssen über eine Million Tonnen verstrahlten Wassers in den Pazifik geleitet werden. Sylvia Kotting- Uhl: „Das ist offenbarte Verantwortungslosigkeit!“

Und dann blickt sie auf Deutschland und konstatiert hierzulande  regiere in Atomfragen die Doppelmoral. Zwar würden Ende nächsten Jahres die letzten Atomkraftwerke abgeschaltet, Deutschland beliefere aber weiterhin weltweit Atomanlagen  – mit teils erheblichen Sicherheitsmängeln – mit Uran und

Brennmaterial. „Mit ihrer bedenkenlosen Exportkultur versorgt die Bundesregierung sogar Pannen-Meiler direkt an unseren Grenzen in Belgien, Frankreich oder der Schweiz mit Brennelementen und

"...die Bundesregierung aufhören, den eigenen Atomausstieg zu unterlaufen...!"
“…die Bundesregierung muss aufhören, den eigenen Atomausstieg zu unterlaufen…!”

befeuert somit das Risiko eines Atomunfalls in unserer direkten Nachbarschaft“, klagt die Grünen-Ausschussvorsitzende.

Und sie fordert in dem Zusammenhang: „Zehn Jahre nach der Nuklearkatastrophe in Fukushima muss die Bundesregierung aufhören, den eigenen Atomausstieg zu unterlaufen, die deutschen Atomfabriken endlich schließen und sich in Europa ernsthaft für eine Beendigung der Atomkraftförderung einsetzen. Mit den Erneuerbaren Energien stehen die Alternativen bereit. Diese Technologien sind nicht nur beherrschbar, sondern auch sauberer, günstiger und wesentlich klimafreundlicher als Atomenergie. Das wäre ein echter Beitrag, um die Stromversorgung von Millionen Menschen zu gewährleisten und gleichzeitig gegen die Klimakrise und für den Erhalt unserer Umwelt zu kämpfen!“