Während die Deutsche Umwelthilfe (DUH) am vergangenen Freitag, 05. März,  nicht nur die Einführung einer Obergrenze für den CO2-Ausstoß jedes neu registrierten Autos in Europa von maximal 120 g CO2/km im realen Fahrbetrieb forderte, (Umwelt- und Energie-Report hat berichtet, s. unten)  und dazu noch postulierte ab dem 1.Januar 2025 müsse es zudem einen Zulassungsstopp für neue Autos mit Verbrennungsmotor in Deutschland geben, warnten der CSU-Europapolitiker Manfred Weber und VW Betriebsratschef Bernd Osterloh (SPD) in einem Interview mit der Süddeutsche Zeitung drei Tage später, Montag 08. März, gemeinsam davor die Autobranche zu überfordern.

„Die deutsche Autoindustrie ist das Rückgrat der europäischen Industrie   ; Manfred Weber, CSU, hier mit Kanzlerin Angela Merkel  , Bild Jesco Denzel
„Die deutsche Autoindustrie ist das Rückgrat der europäischen Industrie…” ; Manfred Weber, CSU, hier mit Kanzlerin Angela Merkel , Bild Jesco Denzel

Die DUH hatte sich mit ihren Forderungen nicht nur auf Deutschland bezogen, sondern auch erklärt auf EU-Ebene sollte der Ausstieg aus dem Verbrenner bis spätestens 2030 erfolgen.

Europapolitiker Manfred Weber erklärte in dem Interview „Die deutsche Autoindustrie ist das Rückgrat der europäischen Industrie- 850 000 Arbeitsplätze bei uns , 14 Millionen in Europa. Darum muss jeder wissen: Der Ast auf dem wir sitzen sollte halten. Manche sagen aber: Wir sägen schon an diesem Ast.“

Doch Bernd Osterloh bemühte die Perspektive und betonte: „“Wir im VW-Konzern können mit anspruchsvollen politischen Vorgaben leben. Aber es gibt eine Bedingung: Wir müssen überall Autos verkaufen können. Das heißt wir erwarten von der EU, dass eine Lade-Infrastruktur eben auch in Süd und Mittelost-Europa aufgebaut wird.“

Und Manfred Weber schob zu seiner Klage abstrakte Ziele zu setzen, sei einfach –noch mal nach: „Die Kommission muss nun aber auch einen konkreten Umsetzungsplan vorlegen. Wir müssen etwa bei den 750 Milliarden Euro, die ausgegeben werden , um die Corona-Krise abzufedern, klare Vorgaben machen, etwa zum Aufbau  einer E-Auto Infrastruktur, etwa einer Wasserstoff- Infrastruktur und zur Forschungsförderung!“

Interessant im Zusammenhang mit den eingangs genannten DUH-Forderungen zum Abschied des Verbrennungsmotors ist die Antwort von Bernd Osterloh auf den Hinweis der Süddeutschen-Journalistenkollegen beim Interview: „Anderswo, ob in Kalifornien, Großbritannien oder bei General Motors werde dem Verbrennungsmotor  schon das Totenglöcklein geläutet, da sei man entschiedener. Osterloh dazu: „Wir können ja nicht den Individualverkehr verbieten, wenn die Einsatzmöglichkeit  von E-Motoren gar nicht gegeben sind – weil keine Ladesäulen  da sind.“ Das zu ändern werde die Automobilindustrie nicht alleine schaffen.

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