Die Grünen haben  am Freitag, 19. März,  den Entwurf ihres Wahlprogramms vorgestellt.  Auf 134 Seiten breitet die Parteispitze um Robert Habeck und Annalena Baerbock dort ihre Regierungspläne aus:  Alles müsste demnach  im Lande den Zielen einer „sozial-ökologischen Marktwirtschaft“ untergeordnet werden. „Wir lenken all unsere Kraft darauf, Maßnahmen auf den Weg zu bringen, die uns auf den 1,5-Grad-Pfad führen“, steht im Programm.

".Ökostrom preiswerter machen ...." ; Annalena Baerbock MdB, Buendnis 90/Die Grünen
“..Maßnahmen auf den Weg bringen, die uns auf den 1,5-Grad-Pfad führen…” ; Annalena Baerbock MdB, Buendnis 90/Die Grünen

Ein dominantes  Ziel. Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß in Deutschland im Vergleich zu 1990 um 70 Prozent sinken, statt wie derzeit geplant um 55 Prozent. Dafür soll der CO₂-Preis bereits 2023 auf 60 Euro pro Tonne steigen. Als Ausgleich sollen die Kosten für die erneuerbaren Energien sinken und ein Energiegeld an alle Bürger gezahlt werden.

Den Kohleausstieg wollen die Grünen nicht erst 2038, sondern schon 2030 über die Bühne ziehen.  Für Neubauten sollen Solarzellen auf dem Dach zum Standard werden. Damit auch dies nicht vergessen wird, denn es taucht  in einem Parteiprogramm ein wenig überraschend auf: Auch ein Stopp der Gaspipeline Nord Stream 2 wird angekündigt.

"....alles den Zielen einer „sozial-ökologischen Marktwirtschaft“ unterordnen;", Robert Habeck
“….alles den Zielen einer „sozial-ökologischen Marktwirtschaft“ unterordnen;”, Robert Habeck

Erdgas-Pipelines würden Abhängigkeiten von klimaschädlichen Ressourcen zementieren und sollten – im konkreten Fall Nord Stream 2 – auch aus geopolitischen Gründen gestoppt werden, heißt es. Stattdessen wollen die Grünen mehr auf Wasserstoff und Ökostrom setzen. Hier ist aber nicht aufgeführt, ob die Pipelines, die Wasserstoff zum Beispiel aus Afrika oder Marokko nach Deutschland geführt werden sollen, ebenfalls zu Abhängigkeiten führen oder ob sie sich überhaupt mit dem geplanten in Vorbereitung befindlichen Lieferkettengesetz vertragen.