Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) klagt gegen die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern, um den Bescheid zur Anerkennung der „Stiftung Klima- und Umweltschutz MV“ einsehen zu können. Das gab die DUH am vergangenen Freitag, 26. März, bekannt.

"...wieso verweigert uns die Landesregierung den rechtmäßigen Zugriff ...?" Sascha Müller-Kraenner bild steffen kugler .  “ „..;  Sascha Müller-Kraenner, bild duh
“…wieso verweigert uns die Landesregierung den rechtmäßigen Zugriff …?” Sascha Müller-Kraenner bild steffen kugler . “ „..; Sascha Müller-Kraenner, bild duh

Die vom Land gegründete Stiftung soll den Weiterbau der russischen Gaspipeline Nord Stream 2 absichern, die von Russland durch die Ostsee direkt nach Deutschland geführt wird und bereits bis auf wenige Kilometer fertiggestellt ist.  Einen Antrag auf Übersendung des Anerkennungsbescheids hatte das Land zuvor abgelehnt und das Dokument auch im Widerspruchsverfahren nicht herausgegeben. Die DUH klagt deshalb nun vor dem Verwaltungsgericht Schwerin auf Basis des Umweltinformationsgesetzes (UIG) sowie des Informationsfreiheitsgesetzes (IFG).

„Die Landesregierung von Manuela Schwesig versucht anscheinend mit allen Mitteln, Klarheit und Transparenz über die von ihr gegründete Fake-Stiftung zu verhindern“, klagt  Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH . Und er stellt öffentlich die Frage: „Die Stiftung trägt das Wort Umwelt im Namen – wieso verweigert uns die Landesregierung den rechtmäßigen Zugriff auf diese umweltbezogenen Informationen?“ Und er geht so weit zu vermuten  offenbar sei die Landesregierung zum Schutz von Nord Stream 2 sogar bereit, sich über gesetzlich garantierte Informationsansprüche hinwegzusetzen. „Mit unserer Klage vor dem Verwaltungsgericht Schwerin fordern wir eine Aufklärung durch die Herausgabe der Unterlagen gerichtlich ein“, konstatiert der DUH-Spitzenmann.

Die Landesregierung von Manuela Schwesig versucht anscheinend mit allen Mitteln, Klarheit und Transparenz über die von ihr gegründete Fake-Stiftung zu verhindern“ Manuela Schwesig . ; bild staatsk. mv
Die Landesregierung von Manuela Schwesig versucht anscheinend mit allen Mitteln, Klarheit und Transparenz über die von ihr gegründete Fake-Stiftung zu verhindern“ Manuela Schwesig . ; bild staatsk. mv

Die Stiftung wurde am 7. Januar 2021 vom Land Mecklenburg-Vorpommern gegründet und bereits einen Tag später vom Justizministerium anerkannt. Auf dem Papier sei der Hauptzweck der Stiftung Klima- und Umweltschutz, erklärte die DUH. Tatsächlich solle sie aber  den Weiterbau von Nord-Stream 2 absichern. Die Nord Stream 2 AG unterstützt die Stiftung langfristig mit 60 Millionen Euro. Die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern steuert hingegen nur  200.000 Euro zu. Nach

"....Das ganze Konstrukt ist ohnehin hanebüchen:... “;  Constantin Zerger, bild duh
“….Das ganze Konstrukt ist ohnehin hanebüchen:… “; Constantin Zerger, bild duh

Auffassung der DUH ist der Hauptzweck der Stiftung wirtschaftlicher Natur und entsprechend nicht mit Stiftungsrecht vereinbar.

Constantin Zerger, DUH-Leiter Energie und Klimaschutz klagt: „ … Das ganze Konstrukt ist ohnehin hanebüchen: Die Stiftung schiebt Klimaschutz vor, um eine Mega-Pipeline für fossiles Erdgas fertig zu bauen. Dies ist ihr eigentlicher Zweck. Das offenbaren nicht zuletzt die enormen Einzahlungen der Nord Stream 2 AG. Wir fordern deshalb von Frau Schwesig, Transparenz zu schaffen, die Stiftung aufzulösen und stattdessen wirklichen Klimaschutz zu betreiben – durch den konsequenten Ausbau von Wind- und Solaranlagen in Mecklenburg-Vorpommern.“

Und dann kritisiert die DUH in ihrem Statement zur Stiftung: Während die Landesregierung noch die Transparenz zur Stiftung verweigert, werden zeitgleich bereits Fakten zum Weiterbau der Pipeline geschaffen. Die Hansestadt Rostock hat laut Medienberichten jüngst einen Pachtvertrag mit einem Unternehmen geschlossen, dessen Gründungszweck der Weiterbau von Nord -Stream 2 ist. Dieses Unternehmen hat auch einen Vertrag mit der „Stiftung Klima- und Umweltschutz MV“ abgeschlossen.