Um ein weltweites Abkommen gegen Meeresmüll und die Verschmutzung der Umwelt mit Plastikabfällen voranzutreiben, laden die Umweltminister Deutschlands, Ecuadors, Ghanas und Vietnams laden zu einer internationalen Ministerkonferenz gegen Meeresmüll im September ein.

"...aber es gibt einen Werkzeugkasten....“, Jochen Flasbarth, bild
“…aber es gibt einen Werkzeugkasten….“, Jochen Flasbarth, bild sandra steins

Die Umweltminister der vier Länder beschlossen dies auf einem virtuellen Treffen am Mittwoch, 31.März. Am Tag darauf Donnerstag, 01. April,  konstatierte  das Bundesumweltministerium (BMU) Meeres- und Plastikmüll stellten eine globale Herausforderung dar, der mit neuen Impulsen und politischem Willen begegnet werden solle. In über 120 Ländern gibt es mittlerweile Rechtsvorschriften, um die Nutzung von Einwegkunststoffen einzuschränken bzw. zu verbieten. 34 von 54 afrikanischen Nationen haben Einwegkunststoffe verboten. Auch in der Europäischen Union gibt es ein solches Verbot sowie ein Exportverbot von unsortiertem Plastikmüll. Ungeachtet dessen könnte sich der Eintrag von Abfällen in die Weltmeere bis 2040 schätzungsweise fast verdreifachen, bestätigte das BMU.

“Es gibt kein Allheilmittel mit dem wir Meeres- und Plastikmüll verschwinden lassen können, aber es gibt einen Werkzeugkasten, mit dessen Hilfe wir Lösungen entwickeln können“, machte Jochen Flasbarth, Staatssekretär im BMU Hoffnung. Doch er forderte „…Für einen langfristigen Erfolg müssen wir die Herstellung und Entwicklung von Kunststoffen stärker in den Blick nehmen, und wir brauchen Maßnahmen entlang der ganzen Verschmutzungskette. Wir verfügen über die wissenschaftlichen Erkenntnisse, das Wissen über die Eintragswege und die erforderliche Technologie, um Innovationen zu beschleunigen und gleichzeitig unseren gebeutelten Planeten zu schützen.”

Inger Andersen, Exekutivdirektorin der UNEP forderte in dem Zusammenhang : “Wir müssen dringend transformative Maßnahmen ergreifen, um Plastikmüll zu reduzieren. Wir können es uns nicht

"Wir müssen dringend transformative Maßnahmen ergreifen, um Plastikmüll zu reduzieren....!" Inger Andersen , bild UNEP
“Wir müssen dringend transformative Maßnahmen ergreifen, um Plastikmüll zu reduzieren….!” Inger Andersen , bild UNEP

leisten, den Punkt zu erreichen, an dem es kein Zurück mehr gibt. UNEP ist bereit, seine Mitgliedstaaten bei den Gesprächen zu wirksameren globalen Maßnahmen im Bereich Einwegkunststoffe zu unterstützen und fordert die Mitgliedstaaten und andere Interessengruppen auf, die Arbeit zur Beseitigung von Einwegkunststoffen wo immer möglich aufzunehmen. Wir dürfen beim Reduzieren, der Wiederverwendung und dem Recycling keine Zeit verlieren.”

Laut den vier Ländervertretern wird ein weltweites Abkommen benötigt, um ein abgestimmtes Vorgehen gegen die Bedrohungen der Meere und Ozeane durch Meeresmüll zu erreichen. Ziel soll es sein, finanzielle Mittel für Maßnahmen gegen Meeresmüll bereitzustellen und einen gemeinsamen Handlungsrahmen auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene zu schaffen. Im Fokus der Aktivitäten soll unter anderem der gesamte Lebenszyklus von Kunststoffen stehen sowie wissenschaftsbasierte Ansätze bei der Überwachung des Meeresmüllproblems und eine Evaluation getroffener Maßnahmen.

Die für September 2021 anberaumte Ministerkonferenz soll politisch dazu dienen, den zweiten Teil der 5. UN-Umweltversammlung (UNEA) im kommenden Jahr vorzubereiten, auf der über stärkere Maßnahmen gegen Meeresmüll und Mikroplastik beraten werden wird.V Vertreterinnen und Vertreter der vier Länder haben am 31.März ihr Vorgehen bei der Ausrichtung der Konferenz anderen UN-Mitgliedsstaaten sowie Nichtregierungsorganisationen auf einer virtuellen Paneldiskussion erläutert.