Die am vergangenen Mittwoch, 22. April,  von der EU-Kommission vorgestellte Taxonomie-Verordnung wird EU-Kriterien festlegen, die definieren, was unter einer nachhaltigen Geldanlage zu verstehen ist, befand einen Tag später der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE).

"... Diese Entscheidung darf nicht offenbleiben,  ...!!!" Simone Peter
“… Diese Entscheidung darf nicht offenbleiben, …!!!” Simone Peter

Die Taxonomie-Verordnung ist damit aus Sicht des BEE ein wichtiger Bestandteil des Green Deal, der Geld verstärkt in den ökologischen Umbau lenken soll. In dem als Verhandlungsgrundlage vorgelegten Entwurf ist jedoch die Option, sowohl die Atomkraft als auch das fossile Erdgas als grünes Investment einzubeziehen, ausdrücklich offengelassen worden und soll im Herbst entschieden werden. „Diese Entscheidung darf nicht offenbleiben, sondern es gilt, klar nein zu sagen. Wo grün draufsteht, muss auch grün drin sein“, fordert  Simone Peter, Präsidentin des BEE. „Weder Atomkraft noch fossiles Erdgas sind nachhaltig“, konstatiert sie und kritisiert wenn sie auf europäischer Ebene den Erneuerbaren Energien gleichgestellt würden, werde nicht nur die Glaubwürdigkeit eines Green Deal geopfert, sondern auch die ohnehin zu schwachen Klimaziele würden weiter verwässert. Und hebt hervor: „…wir brauchen jetzt die Weichenstellung für Investitionen in ein zu 100 Prozent auf Erneuerbaren Energien getragenes Energiesystem – in allen Sektoren.”

Weltweit schreite die Energiewende mit großen Schritten voran. Die Internationale Energieagentur habe im letzten Jahr empfohlen, vor allem in die kostengünstige Photovoltaik und Windenergie zu investieren. Dies auch vor dem Hintergrund, dass sie sich in der Pandemie als besonders krisenfest erwiesen hätten. „Das EU-Parlament muss sich im Sinne der Erneuerbaren Energien und damit einer sauberen und sicheren Energieversorgung für eine echte Taxonomie der Nachhaltigkeit einsetzen. … Und auch die Bundesregierung ist gefordert, deutlicher als bisher ihren Einfluss für nachhaltige Investitionen in der EU geltend zu machen und deutlich gegen Greenwashing von fossilem Gas oder Atomkraft Stellung zu beziehen.“, fordert die BEE- Präsidentin. Nur mit dem Erneuerbare-Energien-Mix aus Sonnen- und Windenergie, Bioenergie, Wasserkraft und Geothermie verbunden mit weiteren Anstrengungen zur Steigerung der Energieeffizienz könnten die Klimaziele erreicht und der Industriestandort gestärkt werden“, wird Simone Peter ganz deutlich.