„Bodenschutz ist Klimaschutz. Wir brauchen gesunde Böden, um die Ziele des Europäischen Grünen Deals – Klimaneutralität, biologische Vielfalt, gesunde Lebensmittelsysteme – zu erreichen“, erklärte Jörg Wojahn, Vertreter der EU-Kommission in Deutschland am vergangenen Dienstag, 20.  April.

"Wir brauchen gesunde Böden..."! Jörg Wojahn , bild eu
“Wir brauchen gesunde Böden…”! Jörg Wojahn , bild eu

Böden sind der einzige Ökosystemtyp, dessen Schutz und Erhaltung für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt bisher nicht EU-weit geregelt ist, wie es beispielsweise für Luft und Gewässer bereits lange der Fall ist.

Nun bereitet die EU-Kommission derzeit eine neue EU-Bodenstrategie vor. Dazu läuft noch eine Woche, bis Dienstag, 27. April, eine öffentliche  Online Konsultation. Damit soll geklärt werden wie ein künftiges europäisches Regelwerk zur Nutzung und zum Schutz von Böden ausgestaltet werden kann. Die aktualisierte Bodenstrategie hatte die Kommission in ihrer  Biodiversitätsstrategie im Rahmen des  Europäischen Grünen Deal angekündigt.

„Natürlich werden einige Aspekte des Bodenschutzes am sinnvollsten lokal und regional geregelt“, bestätigte Jörg Wojahn, und wies zugleich darauf hin: „ Aber CO 2-Emissionen aus Böden tragen zum Klimawandel in der gesamten EU bei, egal wo sie entstehen. Wüstenbildung beeinflusst das europäische Klima weit über die Grenzen der direkt betroffenen Staaten hinaus. Und die Verschmutzung landwirtschaftlicher Flächen beeinträchtigt die Lebensmittelsicherheit im gesamten EU-Binnenmarkt. Deshalb braucht es ein gemeinsames, EU-weites, Vorgehen.“

Die EU will nun bis 2030 erreichen, dass 75 Prozent der Böden gesund sind. In der EU hat die Verschlechterung der Bodenqualität erhebliche ökologische und wirtschaftliche Folgen. Schlechte Bodenbewirtschaftung wie Entwaldung‚ Überweidung, nicht nachhaltige land- und forstwirtschaftliche Verfahren, Bautätigkeiten und Bodenversiegelung gehören zu den Hauptursachen hierfür, bestätigte die Kommission anlässlich der neuen Aktion. Im Statement dazu heißt es:  Obwohl die Geschwindigkeit der Bodenversiegelung in letzter Zeit zurückgegangen ist, gehen fruchtbare Böden nach wie vor durch den Flächenverbrauch und die Ausbreitung der Städte verloren. Verstärkt durch den Klimawandel werden die Auswirkungen der Erosion und des Verlusts von organischem Kohlenstoff im Boden immer deutlicher. Auch die Wüstenbildung stellt in der EU eine wachsende Bedrohung dar!

Die öffentliche Konsultation zur neuen EU-Bodenstrategie hatte die Kommission Anfang Februar gestartet. Sie läuft nun noch eine Woche, bis kommenden Dienstag, 27. April.