Eine Treibhausgas-Minderung  (THG) von mindestens 55 Prozent im Jahr 2030 bezogen auf das Referenzjahr 1990 bedeutet im Rahmen der geltenden Lastenteilung unter den Mitgliedsstaaten („Effort Sharing Regulation“) für Deutschland eine THG-Minderung von 65 Prozent statt des bisher im Klimaschutzgesetz festgehaltenen Ziels von 55 Prozent, stellte der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE)  am vergangenen Freitag in seinem Statement fest mit dem er zugleich bekannt gab, dass der Verband sein Szenario für das Jahr 2030 aktualisiert habe. Denn: Wissenschaft und Verbände fordern eine höhere Ambition, um die Paris-Klimaziele zu erreichen. Die Auswirkungen auf Leistung und Anteil der Erneuerbaren Energien Technologien am Bruttostromverbrauch beleuchtet nun das aktualisierte BEE-Szenario 2030.

"....Stromsektor ist Schlüssel für den europäischen und nationalen Klimaschutz ...!" .BEE-Präsidentin, zuvor Grünen-Vorsitzende
“….Stromsektor ist Schlüssel für den europäischen und nationalen Klimaschutz …!” .BEE-Präsidentin, zuvor Grünen-Vorsitzende

„Die anstehenden Entscheidungen auf EU-Ebene müssen bereits jetzt für die Ausgestaltung und Umsetzung der Energiewende in Deutschland mitgedacht werden“, forderte deshalb erneut  BEE-Präsidentin Simone Peter und sie verwies darauf  die Erneuerbaren Energien seien  der Schlüssel für den europäischen und nationalen Klimaschutz und hierbei wesentlich der Stromsektor, „…dessen Bedeutung mit zunehmender Sektorkopplung weiter wächst!“

„Deswegen“, so Simone Peter,  „ ist eine realistisch geschätzte Entwicklung des Bruttostrombedarfs ebenso von Bedeutung wie die Ausbauziele und -pfade für Erneuerbare Energien!“ Und sie verwies darauf  der BEE habe berechnet, dass ein Anteil von 77 Prozent an einem Bruttostrombedarf von gesamt 745 TWh im Jahr 2030 erforderlich ist, um die Klimaziele zu erreichen und eine deutliche Abnahme der fossilen Erzeugung von 329 TWh (2019) auf 169 TWh (2030).

Für den Brutto- Endenergiebedarf bedeute die THG-Minderung von 65 Prozent eine Steigerung der Nutzung Erneuerbarer Energien um den Faktor 2,4 von 455 TWh (2019) auf 1084 TWh (2030). Und sie hob wieder hervor: „Wind Onshore und Photovoltaik weisen hier die größten Steigerungspotenziale auf, aber der Mix aller Erneuerbare-Energien-Technologien wird für einen zunehmend flexibler werdenden Strommarkt gebraucht. Bioenergie, Geothermie und Wasserkraft bleiben in ihrer Nutzung über die Jahre konstant. Wachsend spielen Sektorkopplungstechnologien wie Grüner Wasserstoff eine Rolle. Die bereits für das erste Quartal angekündigte Anhebung der Ausbaupfade im Erneuerbare-Energien-Gesetz ist zeitnah vorzunehmen, um die Erneuerbaren Energien als tragende Säule des Energiemarktes sowie wichtigen Innovations- und Wirtschaftsfaktor zu stärken“ , fordert die BEE- Präsidentin.

Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung 2°LNäheres zu Stiftung 2, s. unten) verweist in dem Zusammenhang darauf: „Unsere brauchen die Erneuerbaren Energien schnell, verlässlich und zu wettbewerbsfähigen Preisen. Der beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren Energien ist nicht nur der Schlüssel zur Erreichung der klimapolitischen Ziele, er ist Voraussetzung für das zentrale Modernisierungsprogramm des Industrie-Standorts Deutschland.“

Und Matthias Zelinger, Geschäftsführer VDMA Power Systems und Leiter VDMA Competence Center Klima & Energie betont anlässlich der neuen Positionierung des BEE: „Zwei Aspekte sind genauso wichtig wie die Detailzahlen: Erstens muss die Politik sich ehrlich machen und endlich mit realistischen Bedarfsszenarien rechnen. Zweitens muss nun der Fokus auf dem „Ermöglichen” liegen. Das gilt für Windenergie genauso wie für Wasserkraft und auch für thermische Kraftwerke mit erneuerbaren Brennstoffen. Für die tragende Säule Windenergie bedeutet das: Flächen bereitstellen, Genehmigungen vereinfachen und eine Balance finden zwischen Artenschutz vor Ort und Klimaschutz.“

Die Stiftung 2° – Deutsche Unternehmer für Klimaschutz, alternative Schreibweise: Stiftung 2 Grad, ist eine Initiative von Vorstandsvorsitzenden, Geschäftsführern und Familienunternehmern. Die Stiftung 2° engagiert sich für langfristiges unternehmerische, so beschreibt sich die Stiftung und so wird sie bei Wikipedia notiert.