15. April  Verkehrsbedingt verbleiben etwa 133.000 bis 165.000 Tonnen Kunststoff pro Jahr in der Umwelt, vor allem verursacht durch Reifenabrieb. Der Baubereich verursacht einen jährlichen Verbleib von rund 9.000 bis 60.000 Tonnen, Landwirtschaft und Gartenbau kommen zusammen auf einen Verbleib von etwa 6.000 bis 22.000 Tonnen.

"....Ziel muss jedoch sein, dass erst gar kein Müll in der Umwelt landet... " Svenja Schulze und Dirk Messner, bild bmu, dirk Stoll
“….Ziel muss jedoch sein, dass erst gar kein Müll in der Umwelt landet… ” Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Dirk Messner, bild bmu, dirk Stoll

Das sind einige der Ergebnisse einer Studie des Umweltbundesamts (UBA), veröffentlicht am vergangenen Dienstag, 13. April,  die erstmals systematisch den Verbleib von Kunststoffen in der Umwelt für Deutschland untersucht hat,  Mengen also, die nach ihrem Eintrag nicht durch Reinigungs- oder andere Maßnahmen wieder entfernt wurden oder werden konnten..

Weitere Ergebnisse der Studie: Rund 650 bis 2.500 Tonnen verbleiben durch Littering, also achtloses Wegwerfen oder Liegenlassen von Abfällen, in der Umwelt. Weitere Quellen sind Verbraucherprodukte wie Kleidung (Fasern) oder Farben und Lacke mit circa 900 bis 2.500 Tonnen sowie der Spiel-, Sport-, Freizeit- und Eventbereich (z.B. Granulate für Kunstrasenplätze, Spielgeräte) mit rund 1.800 bis 3.100 Tonnen.

„Etwa 90 Prozent der gelitterten Kunststoffabfälle können durch Reinigungsmaßnahmen wieder entfernt werden“, erläuterte  UBA Präsident Dirk Messner Das Ziel muss jedoch sein, dass erst gar kein Müll in der Umwelt landet, fordert er.  Insgesamt steigt die Menge der achtlos weggeworfenen Abfälle nämlich weiterhin an. Mit der nationalen Umsetzung der EU-Einwegkunststoffrichtlinie zum 3. Juli 2021 werden jetzt sehr wirksame Impulse gegen das Littering von Kunststoffen gesetzt, zum Beispiel das Verbot von Geschirr und Besteck aus Einwegkunststoff oder die Kennzeichnungspflichten für bestimmte Einwegkunststoffprodukte.

Auch die geplante Verpflichtung, Essen oder Getränke zum Mitnehmen ab 2023 auch in Mehrwegverpackungen anzubieten,“… ist sinnvoll und wird zu weniger Plastik in der Umwelt führen. Wir müssen uns jetzt viel stärker auch um die anderen Bereiche kümmern – den Reifenabrieb, die Einträge aus dem Baubereich oder aus Landwirtschaft und Gartenbau“, erklärte Messner und forderte weiter  es  sollten zum Beispiel Grenzwerte für Reifenabrieb eingeführt werden. „Das Umweltbundesamt unterstützt daher die Entwicklung von Messmethoden und deren Umsetzung auf EU-Ebene mit Untersuchungen im Rahmen eines eigenen Forschungsprojektes