Das Bundeskabinett hat am vergangenen Mittwoch, 12. Mai, einige Änderungen an der Ladesäulenverordnung beschlossen. Umwelt- und Energie- Report hatte bereits am vergangenen Sonntag, 16. Mai über die Aussagen von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier berichtet, s. unten.

Mit der Verordnung wird unter anderem der Einbau von Kartenlesegeräten in allen Ladesäulen Pflicht. Und  Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung konstatierte  in ihrer Stellungnahme gleich nach Bekanntwerden der  Änderungen am vergangenen Mittwoch ganz nüchtern:

„... den Hochlauf der Elektromobilität künstlich erschwert. ..." Kerstin Andreae , foto grüne
„… den Hochlauf der Elektromobilität künstlich erschwert …” Kerstin Andreae , foto grüne

„Das Bundeskabinett hat mit seinem … Beschluss den Hochlauf der Elektromobilität künstlich erschwert. Statt Hindernisse aus dem Weg zu räumen, wurde mit der Pflicht zum Einbau von Kartenlesegeräten ein zusätzlicher Bremsklotz geschaffen. Das macht insbesondere mit Blick auf das ebenfalls heute (12. Mai) verabschiedete Klimaschutzgesetz keinen Sinn, denn das wird dann mit Leben gefüllt, wenn wir an Tempo auch im Bereich Elektromobilität gewinnen!“

Und weiter bilanziert sie die Verbraucher verlören  damit gleich dreifach: „Der Ausbau hakt, spontanes ad hoc Laden wird teurer und die heute digitale, sichergestellte Preistransparenz geht mit den Kartenlesegeräten verloren!“ Sie weist auch daraufhin  dass die entsprechenden Modelle nicht direkt verbaut werden können, sondern müssten erst noch eichrechtlich geprüft und zugelassen werden. Und, dieser Prozess werde dauern, das verlangsame natürlich das Ausbautempo, moniert Kerstin Andreae.  Zudem sind nach Darstellung des BDEW  analoge Kartenlesegeräte bei der Einführung und dem weiteren Betrieb deutlich kostenintensiver als digitale Lösungen – diese zusätzlichen Kosten verteuerten unnötig das öffentliche Laden.

Und dann weist auch noch daraufhin, dass die Technik heute doch schon viel weiter sei: Digitale Bezahlsysteme gewährleisten demnach Preistransparenz an der Ladesäule, sind schnell installierbar und nachträglich um neue Dienstleistungen erweiterbar. Und sie sind europäisch anschlussfähig.

Konkret heißt das aus Sicht von Kerstin Andreae: „Der Kunde kommt an die Ladesäule, scannt für das spontane Laden den QR-Code, sieht im Mobiltelefon den Preis pro kWh, kann sich optional als Gast registrieren, entscheidet sich für seine präferierte Bezahlmethode via Kreditkarte oder Debitkarte und bekommt am Ende die Rechnung per E-Mail zur Verfügung gestellt oder kann sie sich direkt herunterladen. Das ist die verbraucherfreundliche Lösung, die wir brauchen.“

 

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