Wie wir, Umwelt- und Energie-Report, bereits am gestrigen Sonntag, 30. Mai, berichteten  haben  das Bundeswirtschaftsministerium (BMWI) und das Bundesverkehrsministerium (BMVI) 62 Wasserstoff-Großprojekte am vergangenen Freitag 28. Mai, ausgewählt, die im Rahmen eines gemeinsamen europäischen Wasserstoffprojekts (sog. Wasserstoff-IPCEI – Important Projects of Common European Interest) staatlich gefördert werden sollen. Hier nun Einzelheiten zu den Fördermitteln und den Projekten, wie von uns  angekündigt. Lesen Sie dazu auch unseren gestrigen Bericht, s. unten.

"...grenzüberschreitende vernetzte Wasserstoff-Betankungsinfrastruktur ...!" Verkehrsminister Andreas Scheuer
“…grenzüberschreitende vernetzte Wasserstoff-Betankungsinfrastruktur …!” Verkehrsminister Andreas Scheuer

Die 8 Mrd. Euro staatliche Fördermittel setzen sich aus Bundes- und Landesmitteln zusammen. Rund 4,4 Mrd. Euro kommen aus dem BMWI bis zu 1,4 Mrd. Euro aus dem BMVI. Die übrigen Fördermittel werden von den Bundesländern zur Verfügung gestellt. Insgesamt sollen Investitionen in Höhe von 33 Mrd. Euro ausgelöst werden, davon über 20 Mrd. Euro von privaten Investoren. Die 62 Wasserstoff-Großprojekte wurden aus über 230 eingegangenen Projektskizzen ausgewählt und bilden die gesamte Wertschöpfungskette des Wasserstoffmarktes ab.

Im Bereich des BMWi wurden 50 Projektskizzen ausgewählt. Darunter sind Projektskizzen für Erzeugungsanlagen, die zusammen genommen über 2 Gigawatt Elektrolyseleistung für die Produktion von grünen Wasserstoff umfassen. Das entspricht 40 % des in der Nationalen Wasserstoffstrategie gesetzten Ziels von 5 Gigawatt bis 2030. Zudem sollen  Wasserstoffleitungen mit einer Länge von rund 1.700 km vorangebracht werden. Ziel ist auch besonders viele Emissionen in der CO2-intensiven Stahlindustrie einzusparen. Mit ArcelorMittal, Stahl Holding Saar, Salzgitter Stahl und Thyssenkrupp Steel haben alle in Deutschland tätigen Stahlerzeuger Investitionsvorhaben eingereicht. Auch eine Reihe von innovativen Vorhaben der Chemieindustrie, wie z. B. von BASF am Standort Ludwigshafen, zeigen durch die CO2-freie Herstellung von Wasserstoff und dessen Weiterverwendung, z. B. zur Herstellung von Ammoniak oder synthetischen Kraftstoffen für den Last- oder Flugverkehr, enorme Reduktionspotenziale auf.

Das BMVI fördert 12 Vorhaben im Mobilitätssektor. Diese betreffen die Entwicklung und Herstellung von Brennstoffzellen-Systemen und Fahrzeugen – vom Pkw über den LKW bis hin zu

Sie wollen  das gemeinsam machen  ...; Altmaier, l. und Scheuer bild bundesrg Sandra Steins
Sie wollen das gemeinsam machen …; Peter Altmaier, l. und Andreas Scheuer bild bundesrg Sandra Steins

Kommunalfahrzeugen. Außerdem soll z.B. der Aufbau einer bundesweiten und grenzüberschreitend vernetzten Wasserstoff-Betankungsinfrastruktur gefördert werden. Auch wird mit einem Hamburger Verbundprojekt die Luftfahrt und der maritime Bereich mit einem ganzheitlichen Ansatz adressiert: von Brennstoffzellen-Fahrzeugen für die Hafenlogistik oder den H2-Schubbooten im Hamburger Hafen bis hin zu H2-Fahrzeugen beginnend für die Intralogistik bei Airbus. Mit solchen integrierten Reallaboren, die vor Ort entstehen, will das BMVI die Brennstoffzellentechnologie weiter örtlich weiter voran und in den Einsatz.

Die Förderung der deutschen Vorhaben erfolgt im Rahmen eines europäischen Projekts (IPCEI Wasserstoff) gemeinsam mit bis zu 22 europäischen Partnerländern. Die verschiedenen nationalen Projekte sollen so miteinander vernetzt werden, dass alle Länder voneinander profitieren und gemeinsam eine europäische Wasserstoffwirtschaft aufgebaut werden kann. Das BMWI verwies anlässlich der Bekanntgabe der Förderprojekte noch mal darauf, dass der Startschuss zu dieser Initiative durch Bundeswirtschaftsminister Altmaier im Dezember 2020 im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft gefallen sei.  Ziel:  … noch in diesem Jahr die sollen die  von der Europäischen Kommission beihilferechtlich genehmigt werden können. Dazu arbeiten BMWi und BMVI eng mit der EU-Kommission zusammen.

Lesen Sie dazu auch unseren gestrigen Bericht: Noch mal: Wir wollen bei Wasserstoff-Technologien die Neue Nummer 1 in der Welt werden