Grüner Wasserstoff kann für Länder des globalen Südens zu einer Erfolgsgeschichte werden. Es kommt zu einer Win-Win-Situation, wenn dadurch Deutschland und Europa die Klimaneutralität schaffen und der globale Süden wirtschaftlich davon profitiert“,  kommentierte Uwe Kekeritz, Sprecher für Entwicklungspolitik der Grünen- Bundestagsfraktion am vergangenen Donnerstag, 20. Mai,  den geplanten Aufbau einer Wasserstoffpartnerschaft mit Westafrika.

"..und der globale Süden wirtschaftlich davon profitiert.".; Uwe Kekritz; bild Grüne Bundestg
“..und der globale Süden wirtschaftlich davon profitiert…” ; Uwe Kekritz; bild Grüne Bundestg

Umwelt- und Energie-Report berichtet heute an anderer Stelle über die geplanten Wasserstoffstrategien der Bundesregierung  mit Afrika. (s. unten), die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek am selben Tag präsentierte.  Der Aufbau einer ökologisch und sozial nachhaltigen Wasserstoffproduktion in Ländern, die noch fast ausschließlich von fossilen Energien abhängen, oder in denen große Teile der Bevölkerung noch gar keinen Zugang zu Strom haben, „…ist aber alles andere als trivial“, befindet Kekeritz .

Ein Potentialatlas für Westafrika sei  ein guter erster Schritt, so der Grünen-Sprecher zugleich ist für ihn aber auch klar:  Für einen Erfolg t aber zahlreiche Bedingungen erfüllt sein: Es brauche Partnerschaft auf Augenhöhe mit den Staaten, aber auch mit den von Produktionsanlagen unmittelbar Betroffenen Menschen. „Zudem sind die Sicherung der Wasserversorgung gerade in oftmals von Wasserknappheit betroffenen Staaten, die Teilhabe oder die Herstellung einer eigenen Energieversorgung bei Strom und Kraftstoffen und natürlich auch eine faire Beteiligung an den monetären Gewinnen nötig“, gibt Kekeritz weiter zu bedenken.

Und er fordert, die Bundesregierung müsse diese und weitere Aspekte zur Bedingung machen. Anderenfalls drohten – wie allzu oft in der Vergangenheit – die Länder des globalen Südens als billige Rohstofflieferanten geradezu post-kolonial ausgebeutet zu werden. „Wir begrüßen daher, dass die Ministerin diese Bedingungen an den Anfang ihrer Ausführung gestellt hat. Es darf aber nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben“, fordert Uwe Kekeritz kategorisch.

“So richtig und wichtig derartige energiepartnerschaftlichen Projekte sind, werden diese durch ein zu

"... Hier muss dringend nachgebessert werden..."; Dr. Ingrid Nestle ; bild Stefan Kaminski
“… Hier muss dringend nachgebessert werden…”; Dr. Ingrid Nestle ; bild Stefan Kaminski

oberflächiges Vorgehen gefährdet“, kritisiert Ingrid Nestle Sprecherin für Energiewirtschaft  der Grünen im Bundestag. Und sie verweist darauf, bisher habe die Bundesregierung noch immer keine klaren sozialen und ökologischen Kriterien für den Import von grünem Wasserstoff festgelegt. „Hier muss dringend nachgebessert werden“, fordert sie und mahnt: „ Während vor allem die riesigen Produktionsmöglichkeiten für günstigen grünen Wasserstoff betont werden, bleiben die Transportfrage und dessen Kosten weiterhin unklar.“

Und dann stuft sie die afrikanischen Möglichkeiten, die bisher auch von Bundesforschungsministerin so hochgejubelt werden, kräftig herunter: „So groß das afrikanische Potenzial im Bereich grüner Wasserstoff sein mag, wird es in diesem Jahrzehnt noch nicht möglich sein, die weltweit zahlreichen Importanfragen befriedigen zu können. Bis dahin sollten wir umsichtiger mit dem kostbaren Energieträger umgehen. ”

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: Afrika:” … kann zum globalen Powerhouse werden – dank grünem Wasserstoff…!”