Die Umwelt- und Klimaminister*innen von Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, der USA, Großbritanniens und der EU haben sich nach zweitägigen virtuellen Beratungen unter Vorsitz Großbritanniens auf ehrgeizige gemeinsame Ziele und Maßnahmen verständigt, gab am vergangenen Freitag, 21. Mai,  das Bundesumweltministerium (BMU)  bekannt.

"…Wir wirtschaften so, als hätten wir einen zweiten Planeten in der Tasche ....!" Svenja Schulze, bildbreg. Steffen Kugler
“…Wir wirtschaften so, als hätten wir einen zweiten Planeten in der Tasche ….!” Svenja Schulze, bildbreg. Steffen Kugler

Wie die Ministerin, Svenja Schulze, nach den zweitägigen virtuellen Beratungen verkündete  „… wird – zum ersten Mal in dieser Deutlichkeit – der Kampf gegen den Klimawandel eng verknüpft mit dem Einsatz gegen das Artensterben und damit auch der Vermeidung künftiger Pandemien!“  Mit diesen Beschlüssen, so Svenja Schulze,  treten die G7 Staaten als Vorreiter für ambitionierte Ergebnisse bei den Klimaverhandlungen in Glasgow im November und bei der Weltbiodiversitätskonferenz in Kunming, China, im Oktober ein.

Svenja Schulze betonte anlässlich der Bekanntgabe der Beratungsergebnisse noch mal: “…Wir wirtschaften so, als hätten wir einen zweiten Planeten in der Tasche!“ Sie betrachtet es als  einen  großen Fortschritt, wenn sich jetzt alle großen Industrienationen diesem ganzheitlichen gemeinsamen Ansatz anschließen.“  Die Welt brauche in diesem Jahrzehnt eine Trendumkehr hin zum Schutz unserer Lebensgrundlagen. „ Konkret haben wir uns dafür ausgesprochen, 30 Prozent des Landes und der Meeresfläche bis 2030 unter Schutz zu stellen – und zwar global und national“, und weiter bestätigte die Ministerin  „…zum ersten Mal bekennen sich alle G7-Staaten dazu, die Finanzierung von Kohlekraftwerken im Ausland zu beenden. Das ist ein wichtiger Fortschritt, denn nur so können wir als Industriestaaten glaubwürdig von anderen verlangen, uns auf diesem Weg zu folgen.”

Im Abschlussdokument bekennen sich die Umweltminister*innen der G7 zu Klimaneutralität bis spätestens 2050. Für den Weg dorthin haben alle G7-Staaten ihre Klimaziele für dieses Jahrzehnt entweder bereits angehoben wie Deutschland und die EU, oder angekündigt, dies bis zur Weltklimakonferenz COP 26 in Glasgow zu tun. Konkrete Absprachen sollen  in den Bereichen Verkehr, Energie und Industrie getroffen worden sein. Die Stromversorgung soll in den 2030er Jahren weitestgehend dekarbonisiert sein, also ohne Kohle, Öl und Gas auskommen. Auch der Abschied vom Öl im Verkehrssektor muss sich in den 20er Jahren deutlich beschleunigen. Neu ist auch die Vereinbarung, die staatliche Finanzierung von herkömmlichen Kohlekraftwerken bis Ende dieses Jahres zu beenden. Die G7 sind sich einig, dass weltweit weitere Investitionen in Kohleverstromung jetzt stoppen müssen, da sie nicht mit dem Ziel vereinbar sind, die 1,5-Grad-Temperaturgrenze in Reichweite zu halten.

Die G7 bekennen sich zudem dazu, Entwicklungsländer beim Klimaschutz und beim Erhalt der Natur zu unterstützen und si wollen bis zur Weltklimakonferenz in Glasgow die Finanzmittel für die nächsten Jahre zu erhöhen.

Kernanliegen der G7 ist die enge Verknüpfung von Natur- und Klimaschutz. Konkret wird die Einrichtung von Meeresschutzgebieten in der Ost-Antarktis unterstützt, wofür Deutschland sich schon seit längerem einsetzt. Wichtige Punkte für Deutschland sind weiterhin die Einigung der G7-Staaten auf die verstärkte Bekämpfung des Wildtierhandels und die Vereinbarung, nachhaltige, entwaldungsfreie Lieferketten zu fördern.