Bei einem ungebremsten Klimawandel würden die Risiken durch Hitze, Trockenheit und Starkregen im gesamten Bundesgebiet künftig stark ansteigen. Das zeigen die Ergebnisse der Klimawirkungs- und Risikoanalyse (KWRA) des Bundes, die gestern, Montag, 14. Juni, vom Bundesumweltministerium  (BMU) und Umweltbundesamt (UBA) vorgestellt wurde. Die Schäden wirken sich dabei wie bei einem Dominoeffekt von bereits heute stark belasteten Ökosystemen wie Böden, Wäldern und Gewässern hin zum Menschen und seiner Gesundheit aus.

 "...die Risiken durch Hitze, Trockenheit und Starkregen im gesamten Bundesgebiet künftig stark ansteigen...!" ; Svenja Schulze bild bundesrg.
“…die Risiken durch Hitze, Trockenheit und Starkregen im gesamten Bundesgebiet können künftig stark ansteigen…!” ; Svenja Schulze bild bundesrg.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze kommentierte anlässlich der aktuellen Lageschilderung : “Der Klimawandel bedroht die Lebensgrundlagen kommender Generationen und schränkt ihre Freiheiten ein. Die wichtigste Vorsorge ist entschlossener Klimaschutz. Doch auch für die bereits nicht mehr vermeidbaren Folgen des Klimawandels ist eine umfassende Vorsorge nötig: Deutschland braucht mehr Bäume in den Städten, mehr Grün auf den Dächern, mehr Raum für die Flüsse und vieles mehr. Und es muss schnell gehen, denn viele Maßnahmen brauchen Zeit bis sie wirken. Es dauert, bis ein Stadtbaum gewachsen ist und Schatten spendet in überhitzten Städten.

Laut Studie wirken sich die Schäden wie bei einem Dominoeffekt von bereits heute stark belasteten Ökosystemen wie Böden, Wäldern und Gewässern hin zum Menschen und seiner Gesundheit aus.

Svenja Schulze forderte deshalb alle politischen Ebenen müssten mitmachen. „Kommunen sind als Erste von den Folgen des Klimawandels betroffen!“ Städte, Landkreise und Gemeinden sollten daher jetzt die Unterstützung erhalten, die zu ihnen passt. Und sie kündigte an das BMU werde  Kommunen ab Juli mit einem eigenen Beratungszentrum beim Finden individueller Lösungen unterstützen. und  auch den Einsatz von Anpassungsmanagern fördern, die vor Ort die Klimaanpassung vorantreiben.

Im nächsten Schritt wird , laut Svenja Schulze, die Bundesregierung auf Basis der Klimawirkungs- und Risikoanalyse verlässliche finanzielle und rechtliche Rahmenbedingungen für eine wirksame Klimaanpassung schaffen müssen.

Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts,  prognostizierte angesichts der Studien-Ergebnisse:

"... Wir müssen jetzt handeln ... " Svenja Schulze und Dirk Messner, bild bmu, dirk Stoll
“… Wir müssen jetzt handeln … ” Svenja Schulze und Dirk Messner, bild bmu, dirk Stoll

“Zum Ende des Jahrhunderts könnten einige Risiken in Deutschland so stark ansteigen, dass sie nur durch tiefgreifende Vorsorgemaßnahmen reduziert werden können. Und er forderte: „Wir müssen jetzt handeln und Landschaften und Städte müssen wir so umbauen, dass sie sich ohne Schäden an Ökosystemen, Häusern und Infrastrukturen wie ein Schwamm mit Wasser vollsaugen und es wieder abgeben können. Wir müssen asphaltierte Flächen verkleinern oder mit wasserdurchlässigen Baustoffen ersetzen, Freiflächen und Begrünung schaffen und den Flächenverbrauch so schnell wie möglich reduzieren. Viele dieser Anpassungsmaßnahmen stärken nicht nur die Ökosysteme, sondern verbessern zugleich die Lebensqualität uns die Gesundheit der Menschen.”

In der Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021 (KWRA) für Deutschland wurden über 100 Wirkungen des Klimawandels und deren Wechselwirkungen untersucht und bei rund 30 davon sehr dringender Handlungsbedarf festgestellt. Dazu gehören tödliche Hitzebelastungen, besonders in Städten, Wassermangel im Boden und häufigere Niedrigwasser, mit schwerwiegenden Folgen für alle Ökosysteme, die Land- und Forstwirtschaft sowie den Warentransport. Es wurden auch ökonomische Schäden durch Starkregen, Sturzfluten und Hochwasser an Bauwerken untersucht sowie der durch den graduellen Temperaturanstieg verursachte Artenwandel, einschließlich der Ausbreitung von Krankheitsüberträgern und Schädlingen.

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