Eine dringende Kehrtwende der bisherigen Wasserstoff-Politik fordert aus Sicht der  Deutschen Umwelthilfe (DUH) der Sachverständigenrat für Umweltfragen, der am vergangenen Mittwoch, 23. Juni,  seine „Stellungnahme Wasserstoff“ veröffentlicht hatte  und damit aus Sicht der DUH die wissenschaftliche Grundlage sowie Maßnahmen für die genannte Kehrtwende geliefert hat.

"...Wasserstoffstrategie der Bundesregierung geht  eindeutig in die falsche Richtung.  ..!" Barbara Metz
“…Wasserstoffstrategie der Bundesregierung geht eindeutig in die falsche Richtung. ..!” Barbara Metz

Die DUH fordert die Bundesregierung  deshalb auf, Wasserstoff auf fossiler Basis eine klare Absage zu erteilen und stattdessen endlich die Produktion von nachhaltigem grünen Wasserstoff und Erneuerbarer Energien auszubauen. (Umwelt- und Energie-Report hat berichtet, s. unten) Kostbarer grüner Wasserstoff darf außerdem keinesfalls zur Produktion hochgradig ineffizienter E-Fuels für Pkw verschwendet werden fordert auch Sascha Müller-Kraenner, Bundegeschäftsführer der DUH in seinem Statement zum Gutachten und er verweist zugleich darauf : Wasserstoff wird zwar in der Zukunft gebraucht, ist aber kein Heilsbringer, der alle unsere Energieprobleme löst. Auch – und da unterstützt der Sachverständigenrat für Umweltfragen unsere Position – weil Wasserstoff auf absehbare Zeit ein knapper und teurer Energieträger bleibt und daher gezielt dort eingesetzt werden muss, wo es keine effizientere Alternative gibt!“

Der DUH-Bundesgeschäftsführer kritisiert auch  die Nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung basiere ganz wesentlich auf dem Import von fossil erzeugtem Wasserstoff und gehe damit eindeutig in die falsche Richtung. „Mit Hilfe der Empfehlungen des Rats muss die Bundesregierung nun die richtigen Weichen stellen: Raus aus Wasserstoff auf fossiler Basis und keine Beimischung im Erdgasnetz. Wasserstoff wird nur dann dem Klimaschutz dienen, wenn er auf Basis Erneuerbarer Energien gewonnen wird“

Der DUH-Spitzenmann fordert  der Ausbau muss schnell vorangetrieben werden: Ohne Wind- und

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“… Raus aus Wasserstoff auf fossiler Basis und keine Beimischung im Erdgasnetz. …!” Sascha Müller-Kraenner, DUH Bundesgeschäftsführer..!.“ Sascha Müller-Kraenner bild duh ; steffen kugler

Solarenergie werde grüner Wasserstoff aber ein Luftschloss bleiben. Zusätzlich brauchen wir die Wärmewende im Gebäudebereich durch mehr Energieeffizienz, Wärmepumpen, erneuerbar gespeiste Wärmenetze und ein Verbot von Gasheizungen ab 2025. Die kommende Wasserstoffpolitik wird zeigen, was der Bundesregierung wichtiger ist: Fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse oder Lobbyinteressen der Gas- und Immobilienbranche.“

Und die Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH, Barbara Metz, ergänzt kategorisch: „Im Verkehrsbereich bietet weder Wasserstoff, noch auf dessen Basis gewonnener Kraftstoff einen Beitrag zum Klimaschutz – das Gegenteil ist der Fall. Autobauer, die großen Zulieferer und viele Politikerinnen und Politiker nähren den Mythos der ‚grünen E-Fuels‘, um den Verbrennungsmotor künstlich am Leben zu erhalten. Dabei kehren sie unter den Teppich, dass es davon in den nächsten zehn Jahren nur verschwindend geringe Mengen geben wird. Hinzu kommt, dass mit einer Verwendung von E-Fuels im Tank nicht nur hoher Energieaufwand, sondern auch hohe Kosten für die Verbraucherinnen und Verbraucher verbunden sind. Was wir brauchen, sind ein rascher Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor und eine echte Mobilitätswende. Wir müssen den motorisierten Individualverkehr insgesamt stark reduzieren und wo nötig kleine effiziente Autos mit Batterieantrieb einsetzen.“

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: “Wasserstoff im Klimaschutz: Klasse statt Masse”