„Mit neun Industrie-Projekten gehen nordrhein-westfälische Unternehmen und Forschungseinrichtungen in die nächste Phase des so genannten Wasserstoff IPCEI (Important Project of Common European Interest). Wir berichten heute an anderer Stelle, s. unten ! Hier nun gehen wir auf einzelne Projekte ein.

Wasserstoff wird die bisher auf Kokskohle basierende Stahlerzeugung ablösen ..; Kohlekraftwerk Lünen
Wasserstoff wird die bisher auf Kokskohle basierende Stahlerzeugung ablösen ..; Kohlekraftwerk Lünen

GET H2 besteht aus vier Projekten in Nordrhein-Westfalen mit dem Ziel das erste, öffentlich zugängliche Wasserstoffnetz aufzubauen. Sie verbinden die Erzeugung von grünem Wasserstoff in Lingen und in den Niederlanden mit industriellen Abnehmen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen (unter anderem Chemiepark Marl und Raffinerie Scholven in Gelsenkirchen). Zudem werden Salzkavernen in Gronau-Epe als Energiespeicher eingebunden. Projektpartner sind BP, Evonik, Nowega, OGE, RWE, Salzgitter Flachstahl und Thyssengas.

Mit dem Projekt tkH2Steel der thyssenkrupp Steel Europe AG wird die klimaneutrale Stahlerzeugung in Nordrhein-Westfalen aufgebaut. Durch den breiten Einsatz von Wasserstoff wird die klimafreundliche Stahlherstellung der Zukunft am größten Stahlstandort in der Europäischen Union Schritt für Schritt Realität. Das hier avisierte Verfahren wird die bisher auf Kokskohle basierende Stahlerzeugung ablösen und somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.

Ziel von GreenMotionSteel ist es eine integrierte grüne Wasserstoff-Wertschöpfungskette zu entwickeln. Das von Air Liquide entwickelte Projekt will am Standort Duisburg bis 2024 eine Wasserelektrolyseanlage mit einer Kapazität von 120 Megawatt in Betrieb nehmen. Diese soll grünen Wasserstoff aus erneuerbarem Strom für das Projekt tkH2Steel (siehe oben) und für weitere Mobilitäts- und Logistikprojekte in Europas dichtestem Transitgebiet produzieren.

Im Rheinischen Revier gibt es zwei Chemieprojekte zur Produktion von grünem Wasserstoff, der zur Herstellung von Basis-Chemikalien genutzt werden soll.  Die Details werden die beteiligten Partner zeitnah bekannt geben.

Die im Rheinischen Revier ansässige Firma Neumann & Esser plant mit dem Projekt MAPEVA den Aufbau einer PEM-Elektrolyseproduktion mit bis zu 400 Arbeitsplätzen. Das Projekt will mit einer hochinnovativen und modularen Produktionslinie sehr individuelle Anforderungen bedienen und zur weiteren Kostendegression der Technologie beitragen.

Das Mobilitätsprojekt Seneca mit Beteiligung von Shell und Air Liquide will eine grenzüberschreitende, flächendeckende Wasserstoffbetankungsinfrastruktur für den schweren Güterverkehr in Europa aufbauen und Brennstoffzellen-Lkw bereitstellen. Die Betankungskapazitäten sollen flächendeckend und bedarfsorientiert ausgebaut werden. Die Infrastruktur wird an ausgewählten Standorten konzentriert, um Logistikzentren, Metropolregionen und das europäische Transportnetz abzudecken.

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: Wasserstoff: …“Das ist für uns eine Win-Win-Situation …!“