Gemeinsam mit ihrem australischen Amtskollegen Energieminister Angus Taylor haben Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier am vergangenen Sonntag, 13. Juni, eine Absichtserklärung zur Gründung eines „Germany Australia Hydrogen Accord“ zum  Import von nachhaltig erzeugtem  Wasserstoff unterzeichnet.

"... Ein Land wie Australien, das bisher in großem Stil Kohle exportiert, ..."; Anja Karliczek
“… Ein Land wie Australien, das bisher in großem Stil Kohle exportiert, …”; Anja Karliczek

„Die deutsch-australische Wasserstoffallianz ist ein weiterer wichtiger Meilenstein der deutsch-australischen Energiepartnerschaft“, erklärte Altmaier anlässlich der Unterzeichnung.  Unter anderem sollen  mit deutsch- australischen ‚Hydrogen Hubs‘ die Produktion von Wasserstoff im industriellen Maßstab in Australien unter Einsatz deutscher Technologie vorangetrieben  und die  Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Rahmen des neuen internationalen Förderinstruments ‚H2-Global‘. eruiert werden.

Nach Darstellung von Anja Karliczek bietet sich deutschen Unternehmen mit der deutsch-australischen Kooperation die Möglichkeit für Technologieexporte. „Mit dem Technologieinkubator HyGATE bringen wir Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft aus beiden Ländern zusammen, um grüne Wasserstofftechnologien entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Erzeugung, über die Speicherung und den Transport bis hin zur Nutzung – zu entwickeln, zu demonstrieren und unter Realbedingungen zu erproben“, betonte die Ministerin.  Als weiteren Vorteil sieht Karliczek: Ein Land wie Australien, das bisher in großem Stil Kohle exportiert, baut sich eine neue, klimafreundliche Perspektive als Energieexporteur auf, getreu dem Motto ‚shipping the sunshine‘ – praktisch verpackter Sonnenschein aus Australien. Für die Kooperation plant das BMBF über einen Zeitraum von drei Jahren bis zu 50 Millionen Euro bereitzustellen.”

Auch Australien ist bereit, diese Zusammenarbeit von seiner Seite mit substantiellen finanziellen Mitteln zu unterstützen. Deutsche Unternehmen haben ein großes Interesse, sich an Wasserstoff-Projekten in Australien zu beteiligen, u.a. als Lieferanten von Elektrolyseuren.

Der Akkord sieht drei verschiedene Initiativen vor:

1. HyGate (FF BMBF): Co-Finanzierung eines AUS-DEU H2-Inkubators für angewandte Forschung. DEU Beitrag: 50 Mio. Euro. Das Ziel des Inkubators ist es, Wasserstofftechnologien zu entwickeln, zu verbessern und in realen Bedingungen zu testen als Vorstufe zu einer anschließenden Skalierung.

2. Co-Finanzierung von „HydrogenHubs“ (FFBMWi): Produktion von H2 im industriellen Maßstab in AUS unter Einsatz deutscher Technologie. Co-finanziert im Rahmen der geplanten DEU Förderrichtlinie für internationale H2- Projekte und AUS Finanzierung für Hydrogen Hubs. AUS hat für Hydrogen Hubs bereits ein Förderprogramm in Höhe von 275 Mio AUD (175 Mio Euro) bewilligt. Ein Teil dieses Geldes soll prioritär für Hubs, die DEU Technologie einsetzen, verwendet werden. Flankierend soll eine DEU-AUS Industry Group eingesetzt werden, die entlang der Wertschöpfungskette Projekte identifiziert, die sich für eine solche Co-Finanzierung und Kooperation anbieten.

3. Zusammenarbeit zu H2-Handel (FF BMWi): Co-Finanzierung einer Auktion im Rahmen von H2-Global, die regional auf AUS begrenzt ist. AUS ist bereit, eine Auktion von H2-Global mit ca. 50 Mio. Euro zu unterstützen, bei der in AUS produzierter H2 (oder Derivat) nach DEU geliefert werden soll.

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: Markthochlauf von grünem Wasserstoff geschafft!!!???