Während US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzlerin Angela Merkel bei Merkels Abschiedsbesuch in Washington  im Weißen Haus am vergangenen Donnerstag, 15. Juli, die Klima- und Energiepartnerschaft zwischen den USA und Deutschland ins Leben gerufen haben, hat  die Bundesregierung eine Tag später im Rahmen des jährlich stattfindenden Hochrangigen Politischen Forums für Nachhaltige Entwicklung (HLPF) am vergangenen Freitag, 16. Juli,  ihren zweiten freiwilligen Staatenbericht zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung virtuell vorgestellt.

".. dass unser bisheriges Handeln bei weitem nicht ausreicht..."; Rita Schwarzelühr-Sutter
“.. dass unser bisheriges Handeln bei weitem nicht ausreicht…”; Rita Schwarzelühr-Sutter

Der Bericht legt die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) in, mit und in Partnerschaft mit Deutschland dar, erklärt das Bundesumweltministerium (BMU).

Die Kanzlerin konnte nicht persönlich dabei sein, aber nach einer Videobotschaft von Angela Merkel betonten Maria Flachsbarth (Parlamentarische Staatssekretärin im  Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Rita Schwarzelühr-Sutter Parlamentarische Staatssekretärin, BMU, dass sie die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung als Kompass beim Weg aus der COVID-19-Pandemie ansehen.

Maria Flachsbarth (BMZ) forderte, dass die von den UN ausgerufene Aktionsdekade für nachhaltige Entwicklung gerade auch angesichts der Corona-Pandemie für einen nachhaltigen Wandel genutzt werden sollte: “Wenn wir jetzt nicht massiv umsteuern, dann droht uns eine verlorene Dekade für nachhaltige Entwicklung !“

Rita Schwarzelühr-Sutter (BMU) hob den dringenden Handlungsbedarf anlässlich  dreier aktueller  Krisen hervor, nämlich der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der zunehmenden Vermüllung der Meere: “Die extremen Hitzewellen in vielen Teilen der Welt und die derzeitigen Hochwasser in Westeuropa führen uns gerade dramatisch vor Augen, dass unser bisheriges Handeln bei weitem nicht ausreicht, um einen nachhaltigen Entwicklungspfad einzuschlagen!“

Beim HLPF forderte  die deutsche Delegation, die Weichen hin zu einer nachhaltigeren, klimaneutralen und damit zukunftssicheren Gesellschaft zu stellen. Politische Lösungen und Programme in Reaktion auf die Corona-Krise müssten auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene an der Agenda 2030 und den darin festgelegten Nachhaltigkeitszielen (SDG) ausgerichtet werden. Neben Deutschland legten 41 weitere Staaten dieses Jahr einen Staatenbericht vor. Das HLPF steht dieses Jahr unter dem Motto des nachhaltigen Wiederaufbaus nach der Pandemie. Die nächste umfassende Aktualisierung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie ist für 2023/2024 geplant.