„Für effektiven Klimaschutz müssen Energie- und Ressourcenverbrauch reduziert und benötigte Energie effizienter genutzt werden“, fordern  BUND und NABU in Baden-Württemberg in einem  neuen Positionspapier und einem  aktualisierten Hinweispapier zur Solarenergie das am gestrigen Montag, 26. Juli, der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

PV-Anlagen müssen auf Dächern und Parkplätzen installiert werden, Sylvia Pilarsky-Grosch, Foto BUND Frank Müller
“PV-Anlagen müssen auf Dächern und Parkplätzen installiert werden”, Sylvia Pilarsky-Grosch, Foto BUND Frank Müller

Baden-Württemberg müsse den Ausbau der Erneuerbaren Energien naturverträglich und zügig vorantreiben, betonen die Verbände zugleich.
In dem neuen Positionspapier zur Solarenergie fordern sie die  Landesregierung, Kommunen und Projektentwickler*innen auf, alle Chancen der Solarenergie im Südwesten zu nutzen und die Gelegenheit zu ergreifen, durch eine an ökologischen Kriterien orientierte Gestaltung von Freiflächen-Solaranlagen Energiewende und Biodiversität gemeinsam voranzubringen.

„Die Solarenergie hat im sonnigen Südwesten sehr großes Potenzial zur klimaneutralen Energiegewinnung. Sie kann und sollte daher einen unverzichtbaren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Mit dem Bau von Freiflächensolaranlagen bieten sich zudem große Chancen, um Klima- und Naturschutz auf einer Fläche voranzubringen – sofern diese ökologisch gestaltet und gepflegt wird“, betonte der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle anlässlich der Vorstellung der neuen Positionen.

Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, ergänzte dann: „Die Landesregierung muss ihre Versprechen aus dem Koalitionsvertrag nun auch schnellstmöglich umsetzen: PV-Anlagen müssen auf Dächern und Parkplätzen installiert werden. Jede Region muss Flächen für Erneuerbare Energien – auch für Freiflächensolaranlagen – ausweisen. Natürlich gibt es dabei auch Tabu-Bereiche, die aus Naturschutzsicht freigehalten und Kriterien, die eingehalten werden müssen. Trotzdem muss auch der Ausbau auf der freien Fläche vorangehen, um die Energiewende zu schaffen.“

Welche Kriterien entscheidend sind, damit auf der Fläche einer Solaranlage auch die biologische Vielfalt

"...es reicht  nicht aus, nur auf die Sonnenenergie vom Dach zu setzen ...!" Bild U u E
“…es reicht nicht aus, nur auf die Sonnenenergie vom Dach zu setzen …!” Bild U u E

gefördert wird, haben BUND und NABU gemeinsam mit Bodensee-Stiftung und Naturfreunden in einem aktualisierten Hinweispapier zusammengefasst. Alexander Habermeier, Landesgeschäftsführer der Naturfreunde, erläuterte: „Für die Projektentwickler*innen muss klar sein, dass alle Freiflächensolaranlagen ökologisch gestaltet und extensiv gepflegt werden müssen. Nur so kann es eine breit akzeptierte, naturverträgliche Energiewende geben.“ Jörg Dürr-Pucher, Präsident der Bodensee-Stiftung, ging noch weiter und forderte: „Auch andere Akteure, wie Landwirte oder Kommunen, sollten diese Chance erkennen und ihre Flächen dafür bereitstellen. Solarparks können sogar in die Biotopverbundplanung der Kommunen eingebunden werden.“

Die Verbände haben mit der   Präsentation der beiden Solarpapiere genau den richtigen Zeitpunkt getroffen, an dem die neue Landesregierung den Ausbau der Erneuerbaren Energien und insbesondere der Solarenergie deutlich schneller voranbringen will. Im neuen Klimaschutzgesetz soll ein Zwei-Prozent-Flächenziel für Windenergie- und Freiflächensolaranlagen verankert werden. Weil die Zahl neuer Windräder im Land stark sank, kommt der Solarenergie eine umso wichtigere Rolle bei der Energiewende zu. In den letzten Jahren nahm die Solarenergie und insbesondere die Zahl der Freiflächensolaranlagen spürbar zu.

Um mit dem Photovoltaik-Ausbau und der Energiewende schnell genug voranzukommen, reiche es nicht aus, nur auf die Sonnenenergie vom Dach zu setzen. Freiflächensolaranlagen sind aus Sicht der Verbände unverzichtbar.