Auch zahlreiche RWE-Standorte wie  Inden, Garzweiler und Hambach  sind vom Hochwasser betroffen. Im Unternehmen wird  intensiv daran gearbeitet, weitere Gefahren abzuwehren und Schäden einzudämmen. Dabei gilt: Die Sicherheit aller Einsatzkräfte, so das Unternehmen,  steht an erster Stelle. Doch: Es gilt auch vermisste Mitarbeiter zu beklagen.

"Der Tagebau Inden und das angeschlossene Kraftwerk Weisweiler sind dagegen massiv betroffen...!" RWE-Chef Markus Krebber und sein Statement zur aktuellen Lage
“Der Tagebau Inden und das angeschlossene Kraftwerk Weisweiler sind dagegen massiv betroffen…!” RWE-Chef Markus Krebber und sein Statement zur aktuellen Lage

Alle Anstrengungen, den vermissten Mitarbeiter im Tagebau Inden zu finden, sind leider ohne Erfolg geblieben. Vermutlich kann nicht mehr davon ausgegangen werden, den Mitarbeiter noch lebend zu finden. Die Hochwasser führende Inde hatte bei Lamersdorf einen Deich überspült und war anschließend in den Tagebau eingedrungen. Der 58-jährige Beschäftigte einer Partnerfirma wurde von den Wassermassen mitgerissen.

In den Tagebauen Garzweiler und Hambach ist die Lage aktuell stabil, der Betrieb ist laut RWE nicht beeinträchtigt. Die großen Kraftwerksstandorte Niederaußem und Neurath können unverändert Strom produzieren. Der Tagebau Inden und das angeschlossene Kraftwerk Weisweiler sind dagegen massiv betroffen. Am Donnerstagmorgen war die Hochwasser führende Inde über die Ufer getreten, hat bei Lamersdorf einen Deich überspült und ist dann  in den Tagebau eingedrungen.

Mittlerweile konnte die Situation aufgrund fallender Pegelstände und umfangreicher Sicherungsmaßnahmen stabilisiert werden, bestätigte das Unternehmen am gestrigen Montag, 19.Juli.  Die Stromerzeugung des Kraftwerks Weisweiler läuft mit reduzierter Leistung. Die 300 MW-Blöcke werden derzeit über die Kohlevorräte versorgt, die 600 MW-Blöcke stehen derzeit still. Mit einem gestuften Konzept soll der Tagebau wieder in Betrieb genommen werden. Ziel ist, die erste Kohleförderung bis Ende der kommenden Woche zu erreichen. Wie lange es dauert, bis der Betrieb des Tagebaus und die Stromerzeugung am Standort Weisweiler vollständig wiederhergestellt sein werden, wird derzeit ermittelt.

Auch die von RWE betriebenen Laufwasserkraftwerke in der Eifel, an Mosel, Saar und Ruhr kämpfen  mit den Folgen des Hochwassers. Bis auf die Anlagen Baldeney und Unkelmühle sind alle derzeit außer Betrieb. Das gilt auch für das Wasserkraftwerk im niederländischen Linne. Derzeit wird Wasser gepumpt, und es werden Sicherungs- und Aufräumarbeiten durchgeführt, mit dem Ziel, die Anlagen baldmöglichst wieder ans Netz zu bringen.

Im Gaskraftwerk Claus bei Maasbracht (Niederlande) war der Höchststand der Flutwelle der Maas am späten Abend des 16. Juli erreicht. Die Pegelstände sinken aktuell wieder. Bisher haben die Deiche der Flut standgehalten; das Kraftwerk konnte seinen Betrieb fortsetzen. Nach einer ersten Bestandsaufnahme beläuft sich der Schaden für RWE insgesamt auf einen bis zu mittleren zweistelligen Millionen Euro Betrag, gab das Unternehmen bekannt.