“Die aktuelle Hochwasser-Katastrophe hat erneut vor Augen geführt, dass der Klimawandel in Nordrhein-Westfalen angekommen ist. Ein weiteres Zeugnis ist die sichtbare Gefährdung unserer Wälder“, betonte  Ursula Heinen-Esser, Umweltministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, bei einem Waldbesuch am gestrigen Montagvormittag, 26. Juli, im Königsforst bei Köln.

„...  Erst Stürme, Dürren und Waldbrände, jetzt Starkregen. ...";  Ursula Heinen-Esser (CDU, bild cdu nrw
„… Erst Stürme, Dürren und Waldbrände, jetzt Starkregen. …”; Ursula Heinen-Esser (CDU, bild cdu nrw

Und sie bilanzierte weiter: „ Erst Stürme, Dürren und Waldbrände, jetzt Starkregen. Die zurückliegenden Jahre zeigen, dass der Klimawandel Realität ist. Von zentraler Bedeutung für den Klimaschutz und die Klimaanpassung ist der Wald. Er ist ein Seismograph des Klimawandels und massiv betroffen”, betonte  Ursula Heinen-Esser, weiter.

Die Entwicklung von vielfältigen und klimastabilen Mischwäldern sei daher von zentraler Bedeutung. “Die Umsetzung unserer waldbaulichen Konzepte ist eine Antwort auf den Klimawandel”, so die Ministerin. “Ohne die gewaltige Wasserspeicherkraft der Wälder und der Waldböden wäre die Flut wohl noch dramatischer ausgefallen. Durch die aktive Wiederbewaldung wird auf den Schadflächen die wichtige wasserspeichernde Wirkung der Wälder wieder hergestellt.”

Die Unwetter-Katastrophe hat sich regional sehr unterschiedlich auf die nordrhein-westfälischen Wälder ausgewirkt. Die gute Nachricht ist, dass bisher in der Wald- und Forstwirtschaft keine Toten und Verletzten im Zusammenhang mit dem Unwetter gemeldet wurden. In den Hauptschadensgebieten der Eifel, des Sauerlandes und des Bergischen Landes sind jedoch deutliche Schäden an Waldwegen und der forstlichen Infrastruktur zu verzeichnen. Das hat unmittelbare Folgen auf die auf Hochtouren laufende Bekämpfung der Borkenkäferkalamität. Teils können weder Forstwirtschaftswege befahren werden, noch kann Holz über zerstörte Bahnstrecken abtransportiert werden. Schäden an den

„ ...deutliche Schäden an Waldwegen und der forstlichen Infrastruktur zu verzeichnen ...!"
„ …deutliche Schäden an Waldwegen und der forstlichen Infrastruktur zu verzeichnen …!”

Forstamtsgebäuden wurden aus dem Regionalforstamt Hocheifel Zülpicher Börde und dem Nationalparkforstamt Eifel gemeldet. Mehrere Dienstfahrzeuge wurden von den Wassermassen mitgerissen.

Um nach den Unwettern in den betroffenen Regionen kurzfristige Maßnahmen zur Instandsetzung der Infrastruktur in den Wäldern zu unterstützen und damit die Zugänglichkeit der Wälder sicher zu stellen, stellt das Land über den Landesbetrieb Wald und Holz 2,4 Millionen Euro aus vorhandenen Haushaltsmitteln zur Verfügung. Zudem hat die Landesregierung am 22. Juli unbürokratische und schnelle Soforthilfe auch für die Forstwirtschaft zugesagt.

Nach einer aktuellen Erhebung des Landesbetriebes Wald und Holz Nordrhein-Westfalen umfassen die Schäden durch Sturm, Dürre und Borkenkäfer allein in der Fichte seit 2018 bereits 30,8 Millionen Kubikmeter Käferholz. Das Umweltministerium unterstützt die Schadensbewältigung und Wiederbewaldung mit umfangreichen Förderangeboten. “Bei dieser Mammutaufgabe stehen wir an der Seite der Waldbäuerinnen und Waldbauern und bieten breite finanzielle und fachliche Unterstützung”, betonte Ursula  Heinen-Esser. Allein 2021 stehen  demnach insgesamt mehr als 75 Millionen Euro zur Verfügung. Im Bereich der Extremwetterförderung liegen bislang 3.600 Anträge mit einem Volumen von über 60 Millionen Euro vor. Davon sind bereits 2.600 Maßnahmen mit einem Volumen von 44 Millionen Euro bewilligt. Die Auszahlung erfolgt , laut der Ministerin, kontinuierlich im Zuge der Umsetzung der bewilligten Maßnahmen – aktuell etwa eine Million Euro wöchentlich.