Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat am vergangenen Freitag, 27.August, die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen , sich an der Protest-Aktion „Gib McDonald‘s ‘nen Korb“ für ein Ende unnötiger Müllberge und Ressourcenverschwendung durch Einweg-Verpackungen auszusprechen. Umwelt- und Energie-Report hatte kürzlich schon über den „Müll-Krieg“ berichtet s. unten.

 „Gib McDonald‘s ‘nen Korb“ für ein Ende unnötiger Müllberge..!" Barbara Metz
„Gib McDonald‘s ‘nen Korb“ für ein Ende unnötiger Müllberge..!” Barbara Metz

Die DUH will so „ein klares Zeichen gegen das Vorgehen des Fast-Food-Giganten McDonald‘s setzen. Aus Sicht des Verbandes nimmt der Konzern Umweltschutz nicht ernst und „…startet lieber eine Imagekampagne zur Sammlung von Einweg-Müll, anstatt Maßnahmen zur Abfallvermeidung und Mehrwegverpackungen einzuführen. Diesem „dreisten Ablenkungsmanöver“ setzt die DUH nun eine Online-Aktion entgegen: Mit Hilfe einer webadresse können sich Bürgerinnen und Bürger ab sofort mit ihrer Stimme für Abfallvermeidung und klimafreundliche Mehrwegsysteme einsetzen.

Nachdem die DUH auf einer Pressekonferenz am 12. August 2021 McDonald‘s für seine Klage gegen die Einführung einer kommunalen Verbrauchssteuer in der Stadt Tübingen kritisiert hatte, antwortete der Fast-Food-Konzern am 23. August mit dem Start seiner Kampagne „Gib Müll ‘nen Korb“ zur Sammlung von Einweg-Müll. Demnach, so die DUH, will McDonald‘s an seinen Drive-Ins Auffang-Behälter platzieren, in denen Verbraucherinnen und Verbraucher durch Zielwerfen Einweg-Müll entsorgen sollen.

„Statt seine jährlich über 51.000 Tonnen Verpackungsmüll deutlich zu reduzieren, versucht der milliardenschwere Fast-Food-Konzern jetzt durch eine Imagekampagne abzulenken“, kritisiert die Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH, Barbara Metz.  Diese Kampagne verhöhnt aus ihrer Sicht Umwelt- und Klimaschützer und ganz besonders die Menschen, die massiv unter den zunehmenden Folgen der Klimakatastrophe leiden. Und sie verweist darauf, dass Immer extremere Hitzewellen, Waldbrände und Überflutungen  täglich Menschenleben kosten  – “…auch bei uns in Deutschland. Und alles, was McDonald‘s dazu einfällt, sind Wurfübungen mit Einweg-Müll aus dem Autofenster?” Barbara Metz zeigt sich  entsetzt: ” Wir stehen vor einer globalen Herausforderung und der Konzern kann sich nicht länger vor seiner unternehmerischen Verantwortung drücken. McDonald’s muss Müllvermeidung endlich ernst nehmen und umweltfreundliche Mehrwegverpackungen für Getränke und Speisen anbieten. Denn der beste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht!”

 Und sie verweist noch mal darauf “…wie verlogen McDonald‘s beim Umweltschutz agiert,” zeige zudem die Klage des Konzerns gegen die Stadt Tübingen. Dort wolle der Müllriese mit seinen Anwältinnen und Anwälten die Einführung einer kommunalen Verbrauchssteuer auf Einweg-to-go-Verpackungen verhindern. Genau dies wäre jedoch ein wirklich wirksames Instrument, um die Müllflut einzudämmen. Die DUH fordert deshalb von McDonald’s, die Klage zurückzuziehen und konsequent auf Mehrwegverpackungen zu setzen. Barbara Metz kategorisch: “Wir rufen alle Verbraucherinnen und Verbraucher auf, sich jetzt klar für den Umwelt- und Klimaschutz zu positionieren und sich an unserer Mitmach-Aktion ‚Gib McDonald‘s ‘nen Korb‘ zu beteiligen.“

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Gegen Verpackungsmüll: McDonalds klagt gegen Vorreiter Tübingen