Auf Grundlage des Schnellladegesetz plant das Bundesverkehrsministerium (BMVI) die Ausschreibung zum Aufbau eines Netzes von 1.000 öffentlich zugänglichen Schnellladestandorten für reine Batterieelektrofahrzeuge. Umwelt- und Energie-Report hat gestern, Mittwoch 17. August, über die aktuellen Aktivitäten  des Bundesverkehrsministeriums und der stolz geschwellten Brust von Minister Andy Andreas Scheuer berichtet, s. unten

„.Hier muss die Politik eine Lösung bieten!“....!" Kerstin Andreae bild BDEW
„.Hier muss die Politik eine Lösung bieten….!” Kerstin Andreae,  bild BDEW

Kerstin Andreae, die Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung: des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft, BDEW, bestätigte natürlich: „Die Ladeinfrastruktur muss in den nächsten Jahren massiv weiter ausgebaut werden. Dazu braucht die Branche einen stabilen politischen Investitionsrahmen!“

Und sie begrüßte das Ausschreibungsprogramm, um den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur voranzutreiben und die aktuell immer noch bestehende Wirtschaftlichkeitslücke beim Aufbau und Betrieb von Ladeinfrastruktur zu schließen. Schnellader sind ein wichtiger Bestandteil der Ladeinfrastruktur.

Sie wies auch darauf hin  aus ihrer  Sicht sei es aber zentral, „…dass wir durch das Programm keinen zweigeteilten Markt erhalten: Auf der einen Seite ein subventioniertes, preisreguliertes Ladeinfrastrukturnetz und auf der anderen Seite eine bestehende Ladeinfrastruktur, die sich nun durch das Deutschlandnetz nicht mehr wirtschaftlich betreiben lässt. Denn angesichts der steigenden Zahl von E-Fahrzeugen auf den Straßen muss es für Anbieter attraktiv und wirtschaftlich bleiben, Ladesäulen massiv weiter aufzubauen. Eine durch das Ausschreibungsprogramm künstlich geschaffene mangelnde Wirtschaftlichkeit von Ladesäulen wäre hier kontraproduktiv“, warnte die BDEW- Spitzenfrau.

Sie mahnte: Die Ausgestaltung der Ausschreibungen erfordere daher höchste Sensibilität, damit der parallel stattfindende, marktwirtschaftliche Ausbau nicht ausgebremst werde. „Dies betrifft insbesondere die geplante Preisobergrenze von 44 Cent pro Kilowattstunde, die für Schnellladestationen außerhalb des subventionierten Deutschlandnetzes nicht darstellbar ist“, konstatierte Kerstin Andreae. Und sie fordert: „Hier muss die Politik eine Lösung bieten!“

Und dann hebt sie buchstäblich den Zeigefinger und erklärt: „Die größten Bremsklötze beim Ausbau werden durch die Ausschreibung nicht beseitigt. Fehlende Flächen für Standorte, schleppende behördliche Genehmigungsverfahren und unsichere, regulatorische Rahmenbedingungen werden auch die geförderten Standorte betreffen. Diese Hindernisse müssen zeitnah aus dem Weg geräumt werden.“

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Schnellladestationen: Start für Deutschlandnetz