Zwar hat die US-Regierung auf die Sanktionen gegen die europäischen Unternehmen, die sich an der russischen Gaspipeline Nord-Stream 2 beteiligen, verzichtet, die Aufsicht über die Pipeline will sie allerdings sogar verstärken, berichtete am vergangenen Mittwoch, 11. August, die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur SNA-Nachrichten, vormals Sputnik-news.

"...um eine „Reduzierung der Risiken“ von Nord-Stream 2 bemühen...“ ...Antony Blinken, bild us embassy berlin
“…um eine „Reduzierung der Risiken“ von Nord-Stream 2 bemühen…“ …Antony Blinken, bild us embassy berlin

US-Außenminister Antony Blinken hat demnach einen Tag zuvor , also am Dienstag 10. August,  Amos Hochstein zum neuen Top-Berater für Energiesicherheit ernannt und seine Aufgaben definiert.

So soll sich Amos Hochstein, laut Bericht der russischen Agentur,  um eine „Reduzierung der Risiken“ von Nord-Stream 2 bemühen. Mit seiner Berufung zeige sich die US-Regierung entschlossen, habe Blinken am Dienstag in Washington erklärt, Russland davon abzuhalten, seine Energievorräte als „geopolitische Waffe“ einzusetzen. Hochstein werde der Ukraine und den Nato- und EU-Staaten zu einer „sichereren und nachhaltigeren Energiezukunft“ verhelfen.

Hiermit folge die  von Joe Biden den außenpolitischen Linien des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama, heißt es in dem Agentur-Bericht weiter. . Denn Hochstein sei vor allem als ehemaliger politischer Berater und Lobbyist bekannt, während der Amtszeit von Obama war er Sondergesandter für internationale Energieangelegenheiten und stellvertretender Außenminister für Energieressourcen. Seit 2017 bis 2020 war er Aufsichtsratsmitglied des staatlichen ukrainischen Energiekonzerns

Auch das Thema Nord-Stream 2 liegt auf dem Tisch ...; Angela Merkel und Wlodomir Selensky, bild bund guido bergamnn
Auch das Thema Nord-Stream 2 liegt auf dem Tisch …; Angela Merkel und Wladimir Selensky, bild bund guido bergamnn

Naftogaz, wo er an Reformen zur Korruptionsbekämpfung arbeiten sollte.

Im Juli hatten Deutschland und die USA eine gemeinsame Erklärung zu Nord-Stream 2 veröffentlicht, in der sie der Ukraine Unterstützung bei der Sicherung der Transitgebühren zugesagt hatten. Laut Blinken soll sich Hochstein nun um die Umsetzung der Vereinbarung auf der Seite der USA bemühen. Von Deutschland wird erwartet, dass es seinerseits alle Einflussmöglichkeiten nutzt, um das 2024 auslaufende Gastransitabkommen der Ukraine mit Russland um zehn Jahre zu verlängern.

Außerdem wird nun Bundeskanzlerin Angela Merkel am 22. August in Kiew zu Gesprächen mit Präsident Wladimir Selenski erwartet, wie ein Sprecher des ukrainischen Regierungschefs zuvor bekanntgab. Sie wollen demnach über Sicherheit und bilaterale Beziehungen sprechen. Nord-Stream 2 soll als Thema allerdings auch auf dem Tisch liegen.