Das Bundesumweltministerium (BMU)  hat gestern, Donnerstag 05. August,  Eckpunkte für ein Umsteuern in der deutschen Waldpolitik und für eine Honorierung der vielfältigen Leistungen für den Erhalt artenreicher und naturnaher Ökosysteme vorgelegt. Zentrale Forderung darin  ist, durch die Förderung von Maßnahmen im Wald gleichzeitig eine gezielte Lenkungswirkung für mehr Klima- und für den Biodiversitätsschutz zu erreichen.

 "...... Umsteuern in der deutschen Waldpolitik ..." ; Svenja Schulze, Bild Guido Bergmann bmu
“…… Umsteuern in der deutschen Waldpolitik …” ; Svenja Schulze, Bild Guido Bergmann bmu

Anlässlich des am selben Tag stattgefundenen Spitzen treffen der Forstwirtschaft zum „Waldgipfel“, bestätigte  Bundesumweltministerin Svenja Schulze den auch dort festgestellten  Tatbestand:  “Die letzten Jahre haben gezeigt, dass viele Wälder den Auswirkungen des Klimawandels nicht gewachsen sind. Es ist aber auch offensichtlich geworden, dass Schäden in naturnahen Mischwäldern in der Regel geringer ausfallen. Die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer als Folge der Dürrejahre und in der Corona-Krise mit 1,5 Milliarden Euro zu unterstützen, war als Sofortmaßnahme richtig. Jetzt und in Zukunft brauchen wir eine Waldförderung, die die Ökosystemleistungen der Wälder als Ganzes in den Blick nimmt und so die Waldbesitzenden und Kommunen unterstützt, die ihrer Verantwortung für die

„ ... Waldumbau hin zu naturnahen Mischwäldern ...!"
„ … Waldumbau hin zu naturnahen Mischwäldern …!”

Zukunft unserer Wälder in besonderer Weise gerecht werden.”

Daher, so begründete die Ministerin weiter,  habe  das BMU Eckpunkte für ein geeignetes Fördermodell erarbeitet, das eine Honorierung der Klimaschutzleistung untrennbar mit ambitionierten Biodiversitätsstandards verknüpft. Mit dem Positionspapier beteiligt sich das Bundesumweltministerium an der derzeitigen Diskussion über ein nachhaltiges Honorierungsmodell für zukunftsfähige Wälder.

Das BMU  sieht im Wesentlichen drei Punkte für ein Umsteuern in der Waldpolitik als zentral an: Erstens muss der Waldumbau hin zu naturnahen Mischwäldern mit überwiegend heimischen Baumarten gezielt gefördert und vorangebracht werden. Zweitens müssen weitere Waldflächen aus der Nutzung genommen werden. Das Ziel der Nationalen Biodiversitätsstrategie sieht vor, fünf Prozent der Waldfläche Deutschland für die natürliche Entwicklung zu sichern. Bisher sind 3,1 Prozent erreicht. Drittens ist darüber hinaus für die Bewirtschaftung der Wälder eine finanzielle Förderung notwendig, die eine Lenkungswirkung hin zu mehr Naturnähe und Biodiversität entfaltet.

Umwelt- und Energie-Report wird in den nächsten Tagen weiter darüber berichten welche Förderzungen und Maßnahmen im Einzelnen vorgesehen sind und werden.