Das Ansinnen der Bundesregierung, Grünen -Wasserstoff zu einem Baustein für das Gelingen der Energiewende in Deutschland zu machen, wurde  vom Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) am vergangenen Freitag, 24. September, grundsätzlich  begrüßt. Doch zugleich kritisierte BEE-Präsidentin Simone Peter die seit der Vorstellung der Strategie vollzogenen Maßnahmen „…sind jedoch nicht ausreichend ambitioniert oder bewegen sich teilweise in die falsche Richtung!“

"...nicht ausreichend ambitioniert ... !“ Simone Peter, bild grüne
“…nicht ausreichend ambitioniert … !“ Simone Peter, bild grüne

Stattdessen müsse die Bundesregierung die selbst gesteckten Klimaziele stets als Richtlinie für ihre Gesetzesvorhaben vorgeben und den Einsatz von grünem Wasserstoff, insbesondere bei der Sektorenkopplung, ambitionierter voranbringen.

Die Bundesregierung habe außerdem eine Chance, unternehmerische Anreize zur Herstellung von grünem Wasserstoff zu setzen, bei der Reform der staatlich induzierten Bestandteile des Wasserstoffpreises vertan. „Die eingeführte gesetzliche Regelung zur EEG-Umlagebefreiung von Wasserstoff stellt weiter einen Wettbewerbsnachteil für die Herstellung von grünem Wasserstoff dar. Denn während §69b eine Komplettbefreiung für ausschließlich grünen Wasserstoff möglich macht, diese aber an weitere Kriterien geknüpft ist, ermöglicht §64a die „Besondere Ausgleichsregelung“ unabhängig von Kriterien für die Art des Wasserstoffs. Diese Ungleichbehandlung steht den klimapolitischen Zielen und der Herstellung von ausschließlich grünem Wasserstoff entgegen“, kritisierte Simone Peter.

Auch im Bereich der Infrastruktur und Wasserstoffnetzregulierung gebe es noch großen Änderungsbedarf. Entgegen der eigenen Darstellung habe es die Bundesregierung zudem verpasst, signifikante Anreize für die Produktion und den Einsatz von grünem Wasserstoff und wasserstoffbasierten Kraftstoffen im nicht direkt mit Erneuerbaren Energien zu versorgenden Verkehr zu setzen und den Beitrag dieser Energieträger zur Erreichung der Klimaziele auszuschöpfen. „Die mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote eingeführten Mindestanteile für strombasierte Kraftstoffe aus Power-to-Liquid/Gas-Verfahren sowie für grünen Wasserstoff aus der Wasserelektrolyse und aus Biomasse sind viel zu gering und kommen zu spät. Um das Potential zu heben und einen schnellen Markthochlauf dieser Kraftstoffe in der Luftfahrt und in anderen Verkehrsbereichen zu gewährleisten, die nicht direkt mit Erneuerbaren gespeist werden können, gilt es hier dringend nachzubessern“, forderte Simone Peter kategorisch.

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