„Plastik ist bei vielen Anwendungen ein sinnvoller Werkstoff. Doch auch in Deutschland landet immer noch viel zu viel Plastik in der Umwelt, in der Müllverbrennung oder in Müllexporten“, kritisierte Bettina Hoffmann, Sprecherin der Grünen im Bundestag für Umweltpolitik gestern, Montag 06. September, anlässlich der Veröffentlichung des WWF-Berichts am selben Tag zum selben Thema.

"....„…auch deutscher Plastikmüll ist mitverantwortlich für die Vermüllung der Meere, ..."; Dr. Bettina Hoffmann  bild bundestag
“….„…auch deutscher Plastikmüll ist mitverantwortlich für die Vermüllung der Meere …”; Dr. Bettina Hoffmann bild bundestag

Da heißt es: Nach dem neuen Bericht  von WWF und der Beratungsfirma Dalberg müssen Regierungen und die Gesellschaft für jeden Dollar, den die Hersteller in die Plastikproduktion investieren, mindestens zehnmal so viel bezahlen, um die negativen Auswirkungen zu beheben. Die Lebenszeitkosten von Plastik, das 2019 produziert wurde, schätzt der Bericht auf 3,7 Billionen US-Dollar, das ist mehr als das Bruttoinlandsprodukt von Indien. Der allergrößte Teil der Kosten wird durch Schäden an Ökosystemen im Meer verursacht.

Und Bettina Hoffmann  verweist  anlässlich dieses berichts in ihrem Statement darauf,   „…auch deutscher Plastikmüll ist mitverantwortlich für die Vermüllung der Meere, massenhafte CO2-Emissionen und Gesundheitsschäden auf illegalen Mülldeponien im Ausland. All das verursacht hohe Kosten für unsere Gesellschaft, die wir uns viel zu selten vergegenwärtigen!“

Bettina Hoffmann klagt weiter, vielleicht auch etwas zugespitzt in Zeiten des Bundestagswahlkampfes, „…das SPD-geführte Umweltministerium war beim Kampf gegen die Plastikvermüllung ein Totalausfall. Bis heute hat das Ministerium keinen funktionierenden Plan vorgelegt, um Einwegplastik wirksam zu reduzieren. Außer konzeptloser Symbolpolitik, Umsetzung von EU-Recht und wirkungslosen Dialogrunden hat die Bundesregierung nichts vorzuweisen. Wegweisende eigene Initiativen zur Vermeidung von Plastikmüll bleiben Fehlanzeige“, das Fazit  der Grünen-Politikerin.

Und sie fordert die nächste Bundesregierung, in der ja die Grünen gerne maßgeblich vertreten wären,  muss Einwegplastik den Kampf ansagen. Das zentrale Grünen-Projekt ist demnach die konsequente Förderung von Mehrwegsystemen. Bettina Hoffmann: „Mehrweg darf nicht bei Getränkeflaschen halt machen. Wir wollen verbraucherfreundliche, digital gestützte Pfandsysteme zum Beispiel auch bei Versandverpackungen, Coffee To-Go, und Essen außer Haus zum Standard machen. Wir Grüne wollen in der nächsten Bundesregierung erstmals ein verbindliches Abfallvermeidungsziel gesetzlich vorschreiben, und die Verpackungsabfälle bis 2030 halbieren. Zudem streben wir einen gesetzlichen Vorrang für Mehrweg in allen Bereichen an, in denen dies ökologisch vorteilhaft ist.“