Die Regenfluten Mitte Juli haben auch  im zweitgrößten Landkreis Deutschlands, im Rhein-Sieg-Kreis, zu teilweise katastrophalen Zuständen geführt. Neun Menschen. starben.  In Swisttal mussten Ortschaften evakuiert werden. Auch Rheinbach hat die Unwetterkatastrophe besonders stark getroffen.

"... .den Kommunen geht es eher um konkrete Maßnahmen und Unterstützung bei ihrer Umsetzung....! v. l. Landrat Sebastian Schuster, CDU, Ministerpräsident und CDU-Bundesvorsitzender Armin Laschet, CDU und Innenminister Horst Seehofer, CSU bei der Besichtigung von Hochwasserschäden im Kreis...; Bild: NRW Mark Hermenau
“… .den Kommunen geht es eher um konkrete Maßnahmen und Unterstützung bei ihrer Umsetzung….! v. l. Landrat Sebastian Schuster, CDU, Ministerpräsident und CDU-Bundesvorsitzender Armin Laschet, CDU und Innenminister Horst Seehofer, CSU bei der Besichtigung von Hochwasserschäden im Kreis...; Bild: NRW Mark Hermenau

Wir, Umwelt- und Energie-Report,  haben den Landrat des Kreises, Sebastian Schuster, interviewt und unter anderem wissen wollen, ob er sich nun zusammen mit den Stadt- und Kommunenführungen des Kreises zusammenschließt und sich alle gemeinsam mit aller Kraft und neuen Maßnahmen gegen künftig  zu erwartende Hochwasserfluten aufgrund von Starkregenereignissen stemmen werden.

Lesen Sie selbst was Landrat Sebastian Schuster uns auf unsere gezielten Fragen geantwortet hat.

Frage: Die Regenfluten Mitte Juli haben auch im Rhein-Sieg-Kreis zu  teilweise katastrophalen Zuständen geführt und damit die wissenschaftlichen Erkenntnisse bestätigt, dass Starkregenereignisse besiedelte Flächen innerhalb kürzester Zeit unter Wasser setzen und  zu katastrophalen Folgen  führen können.  War der Kreis auf solche Starkregenereignisse nicht ausreichend vorbereitet?

Antwort: Auf Unwetterereignisse im Ausmaß des Juli-Starkregens „Bernd“ ist eine ausreichende Vorbereitung kaum bis überhaupt möglich. Das zeichnet Katastrophen-Lagen leider gerade aus. Das Ausmaß des Starkregens ging weit über das hinaus, auf das man sich technisch und finanziell vertretbar vorbereiten kann.

Frage: „Die Zerstörungen durch das Unwetter im Juli sind für uns alle immer noch unfassbar“,  haben Sie , der Landrat des zweitgrößten  Kreises in Deutschland, kurz nach dem katastrophalen Starkregenereignis öffentlich geäußert. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Donnerstag,  26. August, die Ergebnisse  einer  Projektstudie  „Anpassung an den Klimawandel „ vorgestellt wonach sich die Starkregenereignisse künftig noch weiter erhöhen könnten. Wollen Sie den Kreis  darauf vorbereiten?  Damit nicht wieder Todesopfer zu beklagen sind! Und wie?

Antwort: Zum einen müssen beim Wiederaufbau Fragen der Unwetter-Vorsorge beachtet werden, indem man nicht vorschnell 1:1 wieder aufbaut. Zum anderen muss die Planung der weiteren städtebaulichen und verkehrlichen Entwicklung daraufhin geprüft werden, ob sie angesichts der Starkregen-Ereignisse noch so umsetzbar ist und welche Änderungen vollzogen werden müssen.

Frage: Bundesumweltministerin Svenja Schulze hatte Anfang Juli bereits den Startschuss für ein

"...„Die Zerstörungen durch das Unwetter im Juli sind für uns alle immer noch unfassbar“ ...";
“…„Die Zerstörungen durch das Unwetter im Juli sind für uns alle immer noch unfassbar …”

neues Zentrum KlimaAnpassung  für Kommunen gegeben. Denn, so heißt es auch dort: Die Folgen des Klimawandels treffen Städte, Landkreise und Gemeinden als Erstes. Deshalb sollen  von zentraler Stelle Städte, Landkreise und Gemeinden ab sofort kompetente Beratung für ihre eigenen Anstrengungen zur Klimaanpassung erhalten. Das mache die Kommunen zu Schlüsselakteuren bei der Anpassung. Denn,  Jede Kommune ist sei  anders betroffen. Eine Stadt erlebt immer häufiger Hochwasser. Haben Sie bereits Kontakt aufgenommen mit dem Zentrum?  Wie geht es bei Ihnen weiter?

Antwort: Forschung auf Bundesebene ist sicher sinnvoll, den Kommunen geht es eher um konkrete Maßnahmen und Unterstützung bei ihrer Umsetzung. Klimaanpassung umfasst ja auch nicht nur Starkregen-Ereignisse, sondern auch Dürre, sommerliche Hitze und weitere Folgen der Klimaveränderungen.

Frage: Zum Beispiel wehren sich Kommunen im Kreis  immer noch rechtzeitig  Retentionsbecken zu erreichten, um  den möglichen Fluten vorzubeugen . Dies tun sie mit dem Hinweis der Kosten. Die Folgekosten einer möglichen Hochwasserflut , das hat sich aber gerade wieder gezeigt, sind dann  viel höher. Wie kommt der Kreis an zusätzliche Mittel zur Vorbeuge?

Antwort:Für die Kommunen wird es wesentlich sein, den Wiederaufbau-Fonds Bund/Länder für alle Maßnahmen nutzen zu können, die der besseren Vorsorge vor Starkregen dienen. Rückhaltebecken sind dabei aber nur eine von vielen denkbaren Maßnahmen, die sich letztlich aus der konkreten Situation vor Ort ergeben.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Zweitgrößter deutscher Landkreis stellt offiziell den Katastrophenfall fest

Lesen Sie bitte auch…Trotz aller Vorübungen…:  Klimawandel – Hochwasserereignisse- Rhein-Sieg-Kreis trainiert … 

aber:

der Kreis war auf das aktuelle Hochwasser nicht vorbereitet… !!!