Die nächste Bundesregierung  muss in den ersten 100 Tagen das ehrgeizigste Klimaschutz-Sofortprogramm auf den Weg bringen, das es in Deutschland je gegeben hat. Das fordern Agora Energiewende, Stiftung Klimaneutralität und Agora Verkehrswende und legen , wie bereits am 18. August angekündigt,  hierfür 22 Handlungsempfehlungen „..mit schnell umsetzbaren Maßnahmen für die neue Legislaturperiode vor!“ Umwelt- und Energie-Report hatte über diese Ankündigung bereits ausführlich berichtet. Die drei Organisationen hatten da bereits erklärt die im Juni dieses Jahres vom Bundestag verabschiedeten Klimaziele erforderten, dass Deutschland seine Klimaschutzanstrengungen verdreifacht.

"... .gesetzlich festgelegtes Ende der Nutzung von fossilen Energieträgern....!" Patrick Graichen
“… gesetzlich festgelegtes Ende der Nutzung von fossilen Energieträgern….!” Patrick Graichen

Und jetzt erklären die drei erneut die jüngsten Treibhausgas-Prognosen zeigten: Die Emissionen steigen 2021 wieder stark an und das Erreichen des 2020-Ziels von minus 40 Prozent gegenüber 1990 war nur ein Corona-Sondereffekt. Um diese Lücke zu schließen, müssen künftig jährlich 30 bis 40 Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden – der Trend der letzten Jahre war jedoch eine Minderung von etwa 14 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr. Die nächste Bundesregierung wird daher ihre Klimaschutzanstrengungen gegenüber dem Status Quo etwa verdreifachen müssen.

Als übergreifende Maßnahme plädieren die drei Organisationen dafür, einen Klima-Haushalt aufzustellen, der jährlich zusätzlich mehr als 30 Milliarden Euro für Klimaschutzinvestitionen bereitstellt. „Das kommende Jahrzehnt bis 2030 muss eine Dekade des Investierens werden: in klimaneutrale Energieversorgung, Industrieanlagen, Verkehr, Gebäudesanierung und eine Wasserstoff-Infrastruktur. Dafür sind neben privaten auch umfassende öffentliche Mittel erforderlich, die über neue Investitionsfonds bereitgestellt werden können“, erklärt  Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende..

Zentral sei zudem, die klimafreundliche Alternative wirtschaftlich attraktiver als die fossile Variante zu machen. „Die Wärmepumpe muss günstiger werden als die Ölheizung und das Elektroauto günstiger als der Verbrenner“, fordert Stiftungsdirektor Rainer Baake. Die schnellstmögliche Abschaffung der EEG-Umlage sei daher entscheidend, damit die Stromkosten nachhaltig sinken. Im Gegenzug soll der CO₂-Preis bereits ab 2023 auf 60 Euro ansteigen und dann mit einem Preiskorridor auf 80 bis 100 Euro im Jahr 2025 erhöht werden.

Mit einem gesetzlich festgelegten Ende der Nutzung von fossilen Energieträgern in allen Bereichen der Volkswirtschaft am 1. Januar 2045 bleiben 22 Jahre Zeit für Abschreibungen und Anpassungen. Um Fehlinvestitionen zu vermeiden, muss laut dem vorgeschlagenen Sofortprogramm daher das Ziel der Klimaneutralität 2045 in allen privaten und öffentlichen Finanzierungs- und Investitionsentscheidungen berücksichtigt werden. Hierfür sollen die Nachhaltigkeitsberichtspflichten für Unternehmen und Finanzmarktakteure entsprechend ausgeweitet werden.

Umwelt- und Energie-Report berichtet weiter über das Programm der drei Organisationen…

Lesen Sie bitte dazu aber auch unseren Bericht: Klimaschutz-Maßnahmen: ” Ein Sofortprogramm rechtlich zwingend…!”