Dieter Kassing (U+ E )Deftiges Hundegebell schrecken die bis dahin ruhig grasende Kuhherde auf den ausgedehnten Wiesen des Wiesengutes in Hennef bei Siegburg  und einzelne Kühe rasen voran, die übrige Herde folgt brüllend.  Alle ziehen vorbei an den kleinen Zeltstationen mit denen  – verteilt über das ausgedehnte Wiesengut – hier die Artenvielfalt der Insekten ermittelt werden soll.

Hundegebell schreckt die Kühe auf, die ziehen am Artenvielfaltzelt vorbei ...; Bild Umw. u. Energie-Rep.
Hundegebell schreckt die Kühe auf, die ziehen am Artenvielfaltzelt vorbei …; Bild Umw. u. Energie-Rep.

Frau Dr. Ameli Kirse vom Forschungs Museum Koenig hat die vielen kleinen Zeltstationen mit neuartiger Technik aufgebaut. Wir wollten bei einem gemeinsamen Treffen auf den Wiesen die neuartige Technik besprechen. Denn, mit dem AMMOD-Projekt sollen neuartige Techniken zusammengeführt und angepasst werden, um Artenvielfalt automatisiert zu registrieren, in Analogie zu Wetterstationen.  Doch  Ameli Kirse hatte bereits ihren Urlaub gebucht. Ende dieses Monats, also nach dem 21. September , werden wir das nachholen und uns die, wie jetzt schon feststeht, neuartige, aufregende Technik, vorführen lassen. Und dann werden wir natürlich weiter berichten.

Das Projekt wird vom Bundesforschungsministerium (BMBF), also vom Haus der Forschungsministerin Anja Karliczek, gefördert. Wir wollten also in der Zwischenzeit, bis Ameli Kirse weiter berichten kann, von Anja Karliczeks Haus wissen wie es denn aussieht mit der Technik der Erfassung der Artenvielfalt und wie die Förderlandschaft aussieht.

Denn  seit 1990 hat in Mitteleuropa die Zahl der Insekten und Vögel stark abgenommen, was mit

Sie erforscht die neue Technik zur Ermittlung der Artenvielfalt ...; Dr. Ameli Kirse, bild Forschungs-museum Koenig
Sie erforscht die neue Technik zur Ermittlung der Artenvielfalt …; Dr. Ameli Kirse, bild Forschungs-museum Koenig

einzelnen Untersuchungen belegt ist. Ein nationales, breit angelegtes Monitoringprogramm gibt es aber nicht, es fehlen dafür die technischen Voraussetzungen und Infrastrukturen.

Mit dem AMMOD-Projekt sollen nun, wie eingangs bereits berichtet, neuartige Techniken zusammengeführt und angepasst werden, um Artenvielfalt automatisiert zu registrieren, in Analogie zu Wetterstationen. Dafür soll die folgende Technologie eingesetzt werden:

Auf unsere Anfrage im Bunddesforschungsministerium , wie es denn nun steht um die Ermittlung der Artenvielfalt, übermittelte uns ein Sprecher der Ministerin Anja Karliczek folgende Antwort, die geben wir hier, weil sie umfassend und sehr aufschlussreich ist,  ungekürzt wieder:

„In Bonn fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Projekt „Entwicklung einer automatisierten Multisensorstation für das Monitoring von Biodiversität“ (AMMOD). Dabei werden optische, akustische und biochemische Erfassungstechniken zusammengeführt, um die Artenvielfalt in einem bestimmten Areal automatisiert zu registrieren. Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität ist hier Verbundpartner. Das Gesamtvorhaben mit zwölf Teilprojekten an verschiedenen Standorten in Deutschland verfügt über ein Fördervolumen von bis zu 5,4 Mio. Euro bei einer Laufzeit von November 2019 bis Oktober 2022. Desweiteren wird in Bonn am Zoologischen Forschungsmuseum Alexander König – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere zur wissenschaftlichen Artermittlung geforscht.

Von hier aus wird das Verbundprojekt „German Barcode of Life (GBOL) III – Dark Taxa“ koordiniert. Es umfasst sechs Teilvorhaben und verfügt bei einer Laufzeit von Juli 2020 bis Dezember 2023 über ein Gesamtfördervolumen von bis zu 5,6 Mio. Euro. Auch dieses Projekt wird durch das BMBF gefördert.

Im Jahr 2019 startete das BMBF seine Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA), in

Ein Blick auf die Kulissen: Hier in einem der mehreren Zelte versammeln sich die Insekten ...; Bild Umw. u. Energ.-Rep.
Ein Blick auf die Kulissen: Hier in einem der mehreren Zelte versammeln sich die Insekten …; Bild Umw. u. Energ.-Rep.

dessen Rahmen Forschung zu Biodiversität und Ökosystemen über fünf Jahre mit insgesamt bis zu 200 Mio. Euro gefördert wird. Dazu gehört auch der „Faktencheck Artenvielfalt“ mit dem Ziel, den aktuellen Wissensstand zu den wichtigsten Fragen rund um die Artenvielfalt in Deutschland aufzubereiten.

Zur Arten- bzw. Vielfaltermittlung existiert in Deutschland eine Vielzahl von Forschungsprojekten, die neben dem BMBF auch von anderen Bundesressorts, insbesondere den Bundesumwelt- und Bundeslandwirtschaftsministerien und deren nachgeordneten Behörden, geförderten werden. Zur Zusammenführung und Aufbereitung von Daten zur Artenvielfalt im Land hat die Bundesregierung außerdem das Nationale Monitoringzentrum zur Biodiversität (NMZB) etabliert, das in diesem Jahr in Leipzig seine Arbeit aufgenommen hat. Der Fortschritt der Art- und Vielfaltermittlung beruht neben weiteren Faktoren auf effizienten und zuverlässigen Erfassungsmethoden. Das BMBF plant daher, die Entwicklung innovativer Technologien und Forschungsansätze in diesem Bereich auch in Zukunft weiter voranzutreiben.“

Umwelt- und Energie-Report hat immer wieder umfassend über Artenvielfalt berichtet. Geben Sie auf der Startseite einfach unter “suchen” Artenvielfalt ein und Sie werden umfassend fündig …