Um Klimaneutralität in Deutschland bis 2045 zu erreichen, muss der Fokus nach Ansicht von McKinsey auf zehn Kerninitiativen in den fünf emissionsstärksten Sektoren Energie, Industrie, Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft liegen, dokumentierte der Thinktank McKinsey mit  seiner neuen Studie „Net-Zero Deutschland – Chancen und Herausforderungen auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2045“ am vergangenen Freitag, 10. September.

...Wasserstoff als Reduktionsmittel zur Herstellung grünen Stahls; ........; bild bmwi
…Wasserstoff als Reduktionsmittel zur Herstellung grünen Stahls; ……..; bild bmwi

Wir, Umwelt- und Energie-Report hatten gestern bereits umfänglich berichtet und auch Einzelheiten zum Energie-Sektor gebracht.  s. unten ! Heute berichten wir weiter über weitere Sektoren:

Im Industriesektor wird es entscheidend sein, die Dekarbonisierung der Grundstoffindustrie (Stichwort „grüne Materialien“) durch Innovationen in Prozessen und Anlagentechnik voranzutreiben. In der Stahlindustrie geht es dabei neben Effizienzsteigerungen u.a. um die Nutzung von grünem Wasserstoff als Reduktionsmittel zur Herstellung grünen Stahls; in der Chemie u.a. um die Elektrifizierung der Kernprozesse wie Cracking. Die Zementbranche wird große Anstrengungen unternehmen müssen, z.B. bei der Abscheidung und Verwendung von CO2 in synthetischen Kraftstoffen.

Diese Veränderungen werden maßgeblich durch Nachfrageänderungen der verarbeitenden Industrie wie z.B. der Automobilbranche getrieben. Hierfür ist auch der beschleunigte Aufbau von „Cleantech“-Enablern erforderlich. Dazu zählen u.a. eine wettbewerbsfähige Wasserstoffwirtschaft oder eine grüne Batteriewertschöpfungskette sowie eine effiziente Kreislaufwirtschaft und, darauf aufbauend, die Veränderung der Rohstoffbasis der Industrie hin zum Einsatz von recycelten Materialien.

In der Landwirtschaft könnten CO2-Emissionen durch den Einsatz bereits existierender Technologien reduziert werden….durch die Skalierung bestehender Technologien wie z.B. anaerobe Güllevergärung in Biogasanlagen oder durch die Entwicklung zukunftsträchtiger Schlüsseltechnologien für eine resiliente und nachhaltige Landwirtschaft (z.B. die Reduktion der Methanausscheidung durch chemisch-biologische Mittel oder die Entwicklung klimaschonenderer Pflanzenvarianten). Zentral sind hier auch  der Ausbau von Regionalität, die Reduktion der Lebensmittelverschwendung sowie die weitere Förderung des bereits existierenden Trends, nachhaltigere Lebensmittel und weniger Fleisch zu konsumieren.

 

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Klimawende: 1 Billion Euro Zusatzinvestitionen in ” grüne” Sachgüter