Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat am vergangenen Mittwoch, 13. Oktober, ein neues Paket für Staatshilfen in Höhe von 30 Milliarden Euro vorgestellt. Als förderungswürdig gilt ihm auch die Atomenergie. Obwohl die Regierung das Ziel verfolgt, langfristig den Anteil von Atomstrom von über 70 Prozent deutlich zu senken, pries er diesen nun zum wiederholten Male als „saubere und abgasarme Energiequelle“ an und kündigte an, in neuartige Mini-Atomkraftwerke, die sogenannten Small Modular Reactors (SMR), zu investieren.

"Dann verkauft er das auch noch geschickt als "grüne Vision", Emmanel Macron und Angela Merkel , bild guido bergmann brg
“Dann verkauft er das auch noch geschickt als “grüne Vision”, Emmanel Macron und Angela Merkel , bild guido bergmann brg

Dies  „…verkauft er dann auch noch geschickt als “grüne Vision” kritisierte für die Mitwelt Stiftung Oberrhein Axel Mayer, er  ist auch Vizepräsident im Trinationalen Atomschutzverband TRAS und seit 1974 in der Umweltbewegung und  war 30 Jahre BUND-Geschäftsführer.

Axel Mayer wies zugleich darauf hin, dass,   laut einem Bericht des französischen Wirtschaftsministeriums,  die EDF Ende 2019 rund 41 Milliarden Euro Schulden hatte  und bis 2028 sollen es fast 57 Milliarden Euro sein. Die EDF- Verbindlichkeiten treiben demnach Frankreichs Staatsverschuldung in die Höhe. Eine Milliarde Euro soll jetzt in den Ausbau der Atomenergie investiert werden. Warum wird diese Zahl nicht mit den EDF-Schulden verglichen?

Mayer erinnerte in seinem Statement zu Macrons Plänen daran, dass der einzige Europäische Druckwasserreaktor (EPR), der aktuell in Flamanville /  Frankreich überhaupt gebaut wird, frühestens 2023 ans Netz geht – mit elf Jahren Verspätung und nahezu vier Mal so teuer wird wie geplant. „Die Geschichte der französischen Atomkraft ist keine Erfolgsgeschichte, sondern eine Geschichte von Pleiten, Pech und Pannen. Das sagt nicht nur die Umweltbewegung, sondern auch der Aktienkurs der EDF.

Axel Mayer mahnt: Kleine und kleinste “umweltfreundliche und grüne” Mini-Atomkraftwerke sollen

"In jedem dieser Mini-Reaktoren entsteht die Radioaktivität vieler Hiroshima-Bomben ...; Axel Mayer:
“In jedem dieser Mini-Reaktoren entsteht die Radioaktivität vieler Hiroshima-Bomben …; Axel Mayer:

zukünftig in Frankreich gebaut und exportiert werden und die französische Forschung rechnet mit EU-Geldern. Aus den gefährlichen, alten, großen Druck- und Siedewasserreaktoren würden unzählige Klein- und Kleinstreaktoren…
In jedem dieser Mini-Reaktoren entsteht die Radioaktivität vieler Hiroshima-Bomben. Ein Unfall oder ein Anschlag auf ein Kleinst-AKW könnte eine Stadt unbewohnbar machen. Viele kleine Reaktoren sind viele kleine, zwangsläufig schlecht gesicherte, potenzielle Anschlagsziele. Auch für die heutigen und zukünftigen Diktatoren der Welt brächte die Möglichkeit, “schmutzige Bomben” zu bauen, einen “nordkoreanischen Machtzuwachs”.
Die Politik von Staatslenkern wie Herrn Macron, ist die Politik der globalen Umweltzerstörung, kritisiert Mayer.   Sie ist verantwortlich für Atommüllproduktion, Fukushima und Artenausrottung. Im heutigen globalen Krieg gegen die Natur (Artensterben, Klimawandel, Atommüllproduktion, Ressourcenverschwendung, Atom- und andere Massenvernichtungswaffen….) setzen diese politisch Verantwortlichen für die große globale Zerstörung auf den  alten neuen Mythos der „Wunderwaffen“!

Axel Mayer fragt und klagt: Nicht nur die Ökologie, auch die Ökonomie spricht gegen die teuren französischen Pläne. Warum setzt der Technokrat Macron auf eine gefährliche, teure Hochrisikotechnologie, wenn es mit Sonne und Wind kostengünstige, umweltfreundliche und ungefährliche Alternativen gibt?“