Der diesjährige aktuelle Bericht zur Energieunion , den die Kommission am vergangenen Dienstag26. Oktober, zusammen mit mehreren Fortschrittsberichten zur Klimapolitik vorgelegt hat, wurde auch vor dem Hintergrund eines Anstiegs der Energiepreise in Europa und weltweit veröffentlicht, der vor allem auf die steigenden Gaspreise zurückzuführen ist.

Energieimporte auf den höchsten Stand seit 30 Jahren gestiegen ...
Energieimporte auf den höchsten Stand seit 30 Jahren gestiegen …

Auch wenn diese Situation voraussichtlich nur vorübergehend sein wird, heißt es im Bericht, über den Umwelt- und Energie-Report gestern, Donnerstag 28. Oktober, bereits berichtet hat, s. unten, rückt sie die Abhängigkeit der EU von Energieimporten, die auf den höchsten Stand seit 30 Jahren gestiegen ist, und die Bedeutung des Übergangs zu sauberer Energie für die Erhöhung der Energiesicherheit der EU in den Mittelpunkt. Jüngsten Daten zufolge sind bis zu 31 Millionen Menschen in der EU von Energiearmut betroffen, und dieses Thema wird angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen der COVID-19 und der aktuellen Preissituation weiterhin im Mittelpunkt stehen. Aus diesem Grund hat die Kommission, heißt es im Bericht,  in ihrer jüngsten Mitteilung über die Energiepreise  einen Schwerpunkt auf den Schutz schutzbedürftiger Verbraucher gelegt.

Im Vergleich zu 2019 sind die Emissionen in den unter das EU- Emissionshandelssystem  (EU-ETS) fallenden Sektoren im Jahr 2020 stark zurückgegangen, und zwar um 11,4 Prozent bei der Stromerzeugung und dem Großteil der Industrieproduktion und um 63,5 Prozent im Luftverkehr. Die Emissionen aus Nicht-ETS-Sektoren, wie z. B. Industrie, Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft und Abfall, gingen um 6 Prozent zurück. Seit der Einführung des EU-Emissionshandelssystems im Jahr 2005 wurden die Emissionen um rund 43 Prozent gesenkt, was über den in den EU-Emissionshandelsvorschriften festgelegten Beitrag von 21 Prozent hinausgeht.

In den Sektoren, die derzeit nicht unter das EU-Emissionshandelssystem fallen, waren die Emissionen um 16 Prozent niedriger als 2005 und übertrafen damit das in der Lastenteilungsentscheidung festgelegte Ziel. Die Emissionen im Verkehr und in der Landwirtschaft dürften jedoch ohne zusätzliche Maßnahmen nicht wesentlich zurückgehen, da sie seit 2005 weitgehend unverändert geblieben sind, mit Ausnahme des Rückgangs der Emissionen im Verkehr im Jahr 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie. Darüber hinaus ist der Nettoabbau aus Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft in den letzten zehn Jahren in besorgniserregender Weise zurückgegangen, was auf die Situation der Waldökosysteme zurückzuführen ist, einschließlich eines zunehmenden Anteils von Wäldern, die ihr Alter erreicht haben, einer Zunahme natürlicher Störungen, eines Anstiegs der Holznachfrage und eines Rückgangs der Aufforstungsraten.

Dem Bericht über die Qualität von Kraftstoffen zufolge sind weitere Maßnahmen erforderlich, um das in der Richtlinie über die Qualität von Kraftstoffen  festgelegte Ziel einer Verringerung der Treibhausgasintensität von Verkehrskraftstoffen um mindestens 6 Prozent bis 2020 im Vergleich zu 2010 zu erreichen. Der Bericht stellt fest, dass die durchschnittliche Treibhausgasintensität von

........Nach einem anfänglichen Rückgang erholten sich die CO2-Preise wieder, ...
…Nach einem anfänglichen Rückgang erholten sich die CO2-Preise wieder,…

Kraftstoffen im Jahr 2019 gegenüber 2010 um 4,3 Prozent gesunken ist. Der Fortschritt gegenüber dem Jahr 2018 beschränkte sich auf einen Rückgang um 0,6 Prozentpunkte. Die Fortschritte in den einzelnen Mitgliedstaaten sind sehr unterschiedlich, und fast alle müssen rasch handeln, um das Ziel für 2020 zu erreichen.

Der Bericht über den CO2-Markt zeigt, dass das EU-Emissionshandelssystem robust bleibt und dem durch die Pandemie verursachten Wirtschaftsabschwung standhält. Nach einem anfänglichen Rückgang erholten sich die CO2-Preise wieder, und die Einhaltung der Vorschriften im Zyklus 2020 blieb konstant hoch. Die Finanzmarktregeln sind ein wichtiger Garant für die Integrität und Transparenz des EU-Kohlenstoffmarktes, und der bestehende Rahmen hat sich bewährt. Seit 2018 ist der Preis für die Zertifikate im EU-EHS gestiegen, was zu einem Anstieg der Versteigerungseinnahmen von 3,2 Mrd. Euro im Jahr 2013 auf 14,4 Mrd. Euro im Jahr 2020 geführt hat, die alle an die Mitgliedstaaten gehen. Im Jahr 2020 sollen  76 Prozent dieser Einnahmen für klima- und energiepolitische Zwecke verwendet werden.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Erstmals die fossilen Brennstoffe als wichtigste Energiequelle der EU überholt …