Wintershall Dea, Europas führendes unabhängiges Gas- und Ölunternehmen, untersucht jetzt mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg, wie bestehende Erdgas-Transportleitungen in der südlichen Nordsee künftig für den CO2-Transport genutzt werden können. Das gab das Unternehmen am vergangenen Donnerstag, 30. September, bekannt.

Erste Berechnungen zeichnen ein positives Bild...; Klaus Langemann, bild wintersh.
Erste Berechnungen zeichnen ein positives Bild…; Klaus Langemann, bild wintersh.

Erste Berechnungen zeichnen ein positives Bild. Die bislang erhaltenen Ergebnisse legen nahe, dass bereits verlegte Offshore-Pipelines sicher und effizient zum Transport von flüssigem CO2 umgewidmet werden könnten. Im weiteren Verlauf der Studie soll die technische Machbarkeit geprüft werden und die Zertifizierung erfolgen.

Auf dem Meeresboden der südlichen Nordsee liegen mehr als 4.800 Kilometer Pipelines, wovon 1.200 der Wintershall Noordzee, ein 50:50 Joint Venture der Wintershall Dea AG und  der russischen Gazprom EP International B.V., gehören. Teile dieses Netzwerks könnten für den CO2-Transport genutzt werden. Wintershall Nordzee verfügt ebenfalls über zahlreiche ausgeförderte Lagerstätten. Diese eignen sich potenziell für die Einlagerung von CO2, was beim Klimaschutz eine wichtige Rolle übernehmen kann.  Der niederländische Kontinentalsockel bietet hier enormes Potenzial, heißt es im aktuellen Statement des Konzerns dazu.  Experten schätzen, dass dort rund 800 Millionen Tonnen CO2(1) gespeichert werden könnten. Das ist ausreichend, um die gesamten jährlichen Emissionen der niederländischen Industrie dreißig Mal zu speichern, oder zum Vergleich: acht Jahre der deutschen Industrieemissionen, basierend auf Zahlen(2) von 2018.

„Wir sind sehr optimistisch, was die weiteren Untersuchungen angeht. Unsere Berechnungen zeigen bereits jetzt, dass bestehende Offshore-Pipelines sehr gut für den Transport von flüssigem CO2 geeignet sind“, so Klaus Langemann, Senior Vice President Carbon Management und Hydrogen bei Wintershall Dea. Das Unternehmen hat gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Forschung innovative Berechnungsmodelle entwickelt, die ganz neue technische Erkenntnisse in diesem Bereich ermöglichen. Im nächsten Schritt soll nun die Zuverlässigkeit des Bewertungsprozesses experimentell belegt werden.

Insbesondere Unternehmen mit unvermeidbaren Prozessemissionen aus Branchen wie der Stahl-, Zement- oder chemischen Industrie sind in Zukunft auf Lagerstätten für die Abscheidung und sichere

"....Wir investieren in CCS, denn wir sind überzeugt, dass es eine sichere und bezahlbare Technologie für die Dekarbonisierung ist..".;
“….Wir investieren in CCS, denn wir sind überzeugt, dass es eine sichere und bezahlbare Technologie für die Dekarbonisierung ist….”;

Speicherung ihrer CO2-Emissionen (CCS – Carbon Capture and Storage) angewiesen. Auch das CO2, das bei der Produktion von blauem Wasserstoff aus Erdgas entsteht, kann auf diese Weise sicher gespeichert werden.

„Wir investieren in CCS, denn wir sind überzeugt, dass es eine sichere und bezahlbare Technologie für die Dekarbonisierung ist. Wir haben das technologische Know-how und ausgeförderte Lagerstätten, die für CCS genutzt werden können, sowie das Pipelinenetz für den Transport“, kündigte Klaus Langemann an. Wenn dazu bestehende Erdgas-Pipelines genutzt werden können, spart dies nicht nur wirtschaftliche Investitionen für das Unternehmen, sondern trägt auch zur Nachhaltigkeit vieler Industriesektoren und deren Produkte bei.

Der Konzern erklärt weiter „…für Wintershall Dea ist die Studie mit der Fachhochschule Regensburg Teil der weitreichenden Maßnahmen des Unternehmens, um die Energiewende voranzutreiben. Im November 2020 hat sich Wintershall Dea selbst Klimaziele gesetzt. Dazu gehört die Reduzierung der Scope 1- und 2-Treibhausgasemissionen in allen eigenoperierten und nicht eigenoperierten Explorations- und Produktionsaktivitäten (auf der Basis von Eigenkapitalanteilen) bis 2030. Über 2030 hinaus beabsichtigt das Unternehmen, seine Netto-Kohlenstoffintensität deutlich zu reduzieren, einschließlich der Scope 3-Emissionen. Hier werden CCS und Wasserstoff Schlüsseltechnologien sein!“