Der diesjährige Heizspiegel verdeutlicht, dass es noch viel ungenutztes Potenzial beim Heizkostensparen gibt,  konstatierte das Bundesumweltministerium (BMU) am vergangenen Mittwoch, 29. September. Im Rahmen der vom BMU geförderten Online-Klimaschutzberatung “Mein Klimaschutz” wurde am selben Tag  der Heizspiegel 2021 veröffentlicht. Mit ihm können Mieterinnen und Mieter sowie Eigentümerinnen und Eigentümer ihren Heizenergieverbrauch bewerten.

Viel Geld und Emissionen sparen, Sitz des Bundesgerichtshofes in Karlsruhe,Bild Bundesg. Joe Miletzki
Viel Geld und Emissionen sparen, Sitz des Bundesgerichtshofes in Karlsruhe, Bild Bundesg. Joe Miletzki

Expertinnen und Experten geben im Heizspiegel Tipps für klimafreundliches, effizientes Heizen. Damit können klimaschädliche CO2-Emissionen verringert und der Geldbeutel geschont werden.

Für den Heizspiegel 2021 wurden über 120 000 Datensätzen aus rund 30 Millionen zentralbeheizten Haushalten in ganz Deutschland ausgewertet. Das Ergebnis: es gibt noch ein erhebliches Klimaschutz– und Sparpotenzial bei Wohngebäuden. Effizientes Heizen könnte die Kosten um rund 14 Milliarden Euro und die klimaschädlichen Emissionen um rund 58 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr senken. Laut BMU ergibt sich das aus der ermittelten Differenz zwischen energetisch sanierten und unsanierten Gebäuden: 475 Euro zahlten Bewohner einer 70 Quadratmeter großen Vergleichswohnung in einem energetisch guten Mehrfamilienhaus mit Erdgasheizung im vergangenen Jahr im Durchschnitt fürs Heizen.

Ein neues, breites Aktionsbündnis aus Architekten, Bau-Experten und Umweltschützern hatte bereits im März des Jahres  von der künftigen Bundesregierung den sofortigen Start einer Sanierungswelle für Bestandsgebäude in Deutschland gefordert. Andernfalls können allein aufgrund der nicht klimagerechten Häuser die Klimaziele nicht mehr erreicht werden, warnten die Deutsche Umwelthilfe (DUH), die Bundesarchitektenkammer (BAK) und die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Das Bündnis hattedann in Berlin ein Papier vorgestellt, das den Lösungsweg anhand eindeutiger Berechnungen klarer Handlungsempfehlungen benennt,

Die Ergebnisse des aktuellen Heizspiegels bestätigen  nun: Für Bewohner eines Mehrfamilienhauses in einem schlechten energetischen Zustand waren die Heizkosten mehr als doppelt so hoch – etwa 965 Euro. Entsprechend höher sind auch die klimaschädlichen CO2-Emissionen. Heizkosten und CO2-Emissionen lassen sich durch energetische Sanierungen also deutlich und dauerhaft senken.

Darüber hinaus zeigt der Heizspiegel, dass die Kosten bei den meisten Heizsystemen im vergangenen Jahr gesunken sind. Grund dafür waren vor allem niedrigere Energiepreise und das mildere Wetter während der Heizsaison. Die schwankenden Energiepreise sind vor allem auf globale Entwicklungen während der Corona-Pandemie zurückzuführen. Sinkende Preise waren die Folge geringerer Nachfrage und größerer Fördermengen von Gas und Öl. Im Zuge der Erholung der Weltwirtschaft haben die Preise dann wieder angezogen. Für dieses Jahr müssen Verbraucher daher wieder mit steigenden Heizkosten rechnen.

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: Erdgaspreise steigen…Aber: „Wir sehen derzeit keine Versorgungsengpässe…!“