Die Strompreise sind entgegen der Vorhersage der Übertragungsnetzbetreiber in der letzten Zeit auf ein bisher unerwartetes Niveau gestiegen, betonte  auch der Bundesverband Erneuerbare Energie  (BEE) noch mal in seinem Statement vom vergangenen Freitag, 08. Oktober.

"...kein Anlass  für voreilige Schlüsse und  politische Schnellschüsse...!".... !“ Simone Peter, bild grüne
“…kein Anlass für voreilige Schlüsse und politische Schnellschüsse…!” Simone Peter, bild grüne

Der BEE sieht vielfältige Gründe dafür: Neben dem massiven Anstieg des Gaspreises auf über 150 Euro je Megawattstunde ist auch derCO2-Preis, die steigende Stromnachfrage durch das Anziehen der Wirtschaft sowie die schwache Einspeisung aus Windenergie dafür verantwortlich. Durch die hohen Strompreise wird auch ein Absinken der EEG-Umlage für das Jahr 2022 erwartet. Laut Agora Energiewende  wird die Umlage für 2022 bei etwa 3-4 Cent je Kilowattstunde liegen, für 2021 war sie durch den Einbruch des Basisstrompreises auf über 9 ct/KWh prognostiziert und deswegen durch den Bundeshaushalt auf 6,5 ct/KWh gedeckelt worden. Der BEE sieht nun  keinen Anlass, aufgrund der temporären Effekte voreilige Schlüsse zu ziehen und warnt vor politischen Schnellschüssen.

BEE-Präsidentin Simone Peter  prognostiziert: „Die meisten Sondereffekte dieses Jahres werden sich in den nächsten Monaten wieder verändern.“ Sie mahnt statt voreiliger Entscheidungen brauche es jetzt einen Gesamtblick auf den Strommarkt und eine Neuordnung des Marktrahmens. Zwar ermöglichten die aktuellen Effekte potentiell eine starke Reduzierung der in der EEG-Umlage sichtbar werdenden Differenzkosten der Erneuerbaren Energien, „..allerdings werden diese Effekte nicht lange anhalten“, meint  Simone Peter. Stattdessen erwartet der BEE, dass die Differenzkosten zunächst weiter steigen und nicht allein aus CO2-Einnahmen aus dem Wärme- und Verkehrssektor gedeckt werden können, wenn diese gleichzeitig für den sozialen Ausgleich genutzt werden sollen.

Und noch mal pocht der BEE darauf für den notwendigen Zubau Erneuerbarer Kapazitäten brauche es eine sichere Finanzierung. Solange es keinen neuen Marktrahmen gebe, der diese Finanzierung von Investitionen ermögliche,“… ist der Mechanismus des EEG weiter erforderlich“, folgert Simone  Peter weiter. In diesem Sinne bedürfe die Debatte zur EEG-Umlage eine ganzheitliche Einordnung. „Ein neues Marktdesign und eine Überarbeitung der Steuern, Abgaben und Umlagen im Energiebereich werden den dringend benötigten Flexibilitätsbedarf sowie die Umsetzung der Sektorenkopplung für eine erfolgreiche Energiewende realisieren“, lautet das fordernde Fazit von Simone Peter.